Klobenstein

Klobenstein, Hauptort und Fraktion der Gemeinde Ritten

Die Gemeinde Ritten befindet sich in Südtirol innerhalb der Südtiroler Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern. Der Hauptort und auch die bekannteste Fraktion der Gemeinde Ritten ist Klobenstein.

Klobenstein befindet sich auf einer Hochfläche, welche sich von der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen in nordöstliche Richtung zwischen Eisack und Talfer erstreckt. Der Ort Klobenstein – auf Italienisch: Collalbo – liegt auf einer Höhe von 1.140 Metern über dem Meeresspiegel und hat etwa 2.200 Einwohner. Westlich von Klobenstein befindet sich das Sarntal, östlich das Eisacktal.

Von Klobenstein hat man aufgrund der erhabenen Lage auf den Höhen des Rittens einen wundervollen und einmaligen Blick auf die westlichen Dolomiten. Allen voran ist das Massiv des Schlerns mit seiner vorgelagerten Euringer- und Santnerspitze – das sich in spiegelverkehrter Form im Vergleich zur Ansicht von der Seiser Alm aus zeigt – von Klobenstein aus in voller Pracht zu sehen. Teilweise hat man den Eindruck, dass der Schlern zum Greifen nahe ist. Von Klobenstein aus sind jedoch auch die Gipfel des Lang- und Plattkofels, der Tschafon und das Latemargebirge zu sehen.

Klobenstein ist der Verwaltungssitz der Gemeinde Ritten; daher befindet sich hier auch das Rathaus.

  • Klobenstein Aussicht
  • Kolbenstein Bahnhof
  • Klobenstein Kirche

Klobenstein und die Sommerfrische

Der Ritten und damit auch Klobenstein ist schon seit einigen Jahrhunderten das Ziel von Sommerfrischler. Die Menschen entfliehen schon seit Zeiten den heißen Temperaturen im Sommer, die in den Tälern – insbesondere im Talkessel von Bozen – vorherrschen. Hier, auf der Höhe von über 1.000 Metern über dem Meeresspiegel kühlen auch im Hochsommer die Temperaturen noch so ab, dass man angenehme Temperaturen für einen erholsamen Schlaf hat.

Die Menschen, die die Sommerfrische in Klobenstein schon vor Jahrhunderten genossen, prägen noch heute das Ortsbild von Klobenstein. Hier finden sich nämlich die Sommerfrischhäuser, die teilweise bereits im 17. Jahrhundert vor allem von wohlhabenden Bürgern aus Bozen erbaut wurden. Die Sommerfrischhäuser werden teilweise auch von sehr schönen und groß angelegten Parks (z. B. Thunegg, Liebenegg, Schönegg) umgeben und sorgen noch heute für beste Erholung.

Zu den bekanntesten Gästen von Klobenstein zählt Franz Kafka, der sich Klobenstein einmal als Ausflugsziel ausgewählt hatte, um die „reine, fast kalte Luft nahe gegenüber der ersten Dolomitenketten“ zu genießen. Daneben war auch Sigmund Freud in Klobenstein, der im Hotel Post residierte und hier im Jahr 1913 sein Werk „Totem und Tabu“ verfasst hatte.

Klobenstein und die Rittner Bahn

Der Ritten ist über die Landesstraße 73 erschlossen und erreichbar.

Das Haupttransportmittel auf den Ritten ist allerdings die Rittner Seilbahn, die direkt im Zentrum in Bozen nach Oberbozen führt. Diese Seilbahn wurde im Jahr 2009 rundum erneuert. Von der Bergstation in Oberbozen wird Klobenstein von der Rittner Bahn verkehrstechnisch verbunden. Bei der Rittner Bahn handelt es sich um ein ganz besonderes Transportmittel, da es sich hierbei um eine Schmalspurbahn handelt, welche den Fahrgästen absolute Romantik verspricht (s. auch Rittner Bahn).

Kirche St. Antonius

Direkt im Ortszentrum von Klobenstein befindet sich die St. Antonius-Kirche.

Den Impuls für die Errichtung der St. Antonius-Kirche gaben im 17. Jahrhundert ebenfalls die Bozner Sommerfrischler, die auch bei ihrem Sommerdomizil ein eigenes Gotteshaus haben wollten.

Ursprünglich wurde für den Bau der Kirche in Klobenstein keine Genehmigung erteilt, da sich in unmittelbarer Nähe in Lengmoos, das zu Fuß in wenigen Minuten zu erreichen ist, bereits ein Gotteshaus befindet. Erst auf Druck der Bozner Sommerfrischler, die sogar die Gerichtsgemeinde Ritten aufgrund ihres Anliegens eingeschaltet hatten, kam es zur Genehmigung des Kirchenbaus. Die Kirche wurde dann in den Jahren 1672 bis 1673 erbaut.

Der Kirchturm verfügt über ein Kreuz, welches auf einer Kugel ausgesetzt ist.

Wer in Klobenstein ist, sollte sich die Kirche auch von Innen ansehen; die Kirche ist ganztägig geöffnet.