Der Ortler in Südtirol
„Wo König Ortler seine Stirn hoch in die Lüfte ragt…“ so beginnt eine Strophe des bekannten Bozner Bergsteigerliedes, welches als die inoffizielle Hymne Südtirols gilt. Und die Stirn des mächtigen Berges ragt tatsächlich hoch in die Lüfte, denn der Ortler (auf italienisch heißt der Ortler „Ortles“) ist mit einer Höhe von 3.905 Metern der höchste Berg Südtirols. Der Ortler gehört zur gleichnamigen Berggruppe, der Ortlergruppe und steht vollständig auf Südtiroler Territorium. Zu finden ist der Ortler konkret im Vinschgau, im westlichsten Teil von Südtirol.
Betrachtet man den Ortler und vergleicht dessen Farbe bzw. Farbton mit den anderen Bergen Südtirols, wird man feststellen, dass dessen Gestein dunkler ist. Im Gegensatz zu dem bekannten Dolomit besteht der Ortler-Dolomit aus einem dunkleren Gestein. Dies kommt daher, dass das ursprüngliche Sedimentgestein Druck und Hitze ausgesetzt war und daher seinen deutlich dunkleren Farbton im Vergleich zum reinen sedimentierten Dolomit erhalten hat.
Der Erstbesteiger
Josef Pichler, bekannt als der „Pseierer-Josele“ gilt als Erstbesteiger des Ortlers. Josef Pichler hatte vom Erzherzog Johann von Österreich den Auftrag erhalten, den Ortler zu besteigen. Dies gelang im über die Nordwestflanke am 27.09.1804.
Insgesamt hat der Ortler vier ausdrucksvolle Grate vorzuweisen. Dies sind der Hintergrat bzw. Südostgrat, der Nordostgrat (Martlgrat), der Südgrat (Hochjochgrat) und der Nordgrat (Tschierfeck-Grat). Hinzu kommt ein weiterer Grat – der Stickle-Pleiß-Grat – welcher allerdings nicht am Gipfel des Ortlers endet, sondern vielmehr optisch zu dem mächtigen Berg gehört.
P.S.
Der Ortler war für einige Zeit einmal höchster Berg Bayerns. Dies war in der Zeit von 1805 bis 1814, als Tirol zu Bayern gehörte.