Dreiherrnspitze – Picco dei Tre Signori
Die Dreiherrnspitze ist ein Berg in Südtirol, welcher mit einer Höhe von 3.499 Metern zugleich der höchste Berg im Tauferer Ahrntal ist. Auf Italienisch wird die Dreiherrnspitze „Picco dei Tre Signori“ bezeichnet.
Die Dreiherrnspitze befindet sich auf der Grenze von Italien zu Österreich und ist Teil der Zentralalpen. Darüber hinaus befindet sich die Dreiherrnspitze auch auf der Grenze zwischen den österreichischen Bundesländern Salzburg und Osttirol. Die Grenzen, auf denen die Dreiherrnspitze liegt, waren auch für die Namensgebung mitverantwortlich. An dem Standort des Berges trafen die Herrschaftsgebiete der Bischöfe mit denen der Grafen von Tirol und Görz zusammen. Aus diesem Grund entstand der Name „Dreiherrnspitz“; bis zum Jahr 1873 wurde der Berg auch „Dreiländer“ bezeichnet.
Betrachtet man die Dreiherrnspitze von der Nordseite, wirkt der Berg kolossal. Dies ist zum einen auf seine Höhe zurückzuführen. Dieses Bild wird durch die 450 Meter hohe Nordostwand erzeugt, welche teilweise vereist ist und zugleich aufgrund der Neigung von mehr als 60 Grad verstärkt wird. Im Norden der Dreiherrnspitze befindet sich das Krimmler Kees, welches aufgrund von Eisbrüchen stark zerklüftet ist. Im Westen liegt das Lahner Kees, welches bis zum Gipfel reicht. Im Süden und im Osten der Dreiherrnspitze ist schließlich das Umbalkees, welches sich bis auf eine Höhe von 3.400 Metern über dem Meeresspiegel erstreckt.
Aufgrund dessen, dass die Dreiherrenspitze die umliegenden Nachbarberge deutlich überragt, war diese schon Mitte des 19. Jahrhunderts ein äußert beliebtes Ausflugsziel von Touristen. Vom Gipfel kann man nämlich einen traumhaften Rundumblick genießen.
Man geht davon aus, dass die Dreiherrnspitze erstmals im Jahr 1861 durch die Brüder Berger, welche aus Prägraten am Großvendiger stammten, bestiegen wurde. Die Besteigung geschah den Aufzeichnungen nach, welche jedoch nicht gesichert sind, im Rahmen einer Landvermessung. Sollte die Erstbesteigung im Jahr 1861 doch nicht erfolgt sein, dann zählen der Bergführer Balthasar Ploner, welcher im Jahr 1866 zusammen mit M. Dorer und I. Feldner den Gipfel erklommen hat, als Erstbesteiger. Über die Besteigung der Dreiherrnspitze durch diese drei Bergsteiger im Jahr 1866 gibt es gesicherte Dokumente.
Die Besteigung der Dreiherrnspitze
Die Popularität hat der Berg aufgrund seiner Höhe und der traumhaften Rund-um-Sicht bis heute nicht verloren.
In den 1860er Jahren war eine einfach eingerichtete Almhütte der Stützpunkt der Dreiherrnspitze, bis im Jahr 1872 die Clarahütte erbaut wurde. Diese liegt auf einer Höhe von 2.038 Metern über dem Meeresspiegel und ist noch heute der Stützpunkt. Von der Clarahütte aus können die Touren auf die Dreiherrnspitze gemacht werden. Egal, welche Route man auf den Gipfel wählt – die Touren gelten allesamt als gletscherüberschreitende Hochtouren, bei denen eine entsprechende Erfahrung und Ausrüstung dringend erforderlich ist.
Der heutige Normalweg beginnt an der Clarahütte und führt von dieser zunächst in nördliche Richtung aufwärts um Umbalkees. Von hier muss man den Gletscher überschreiten und bis zur Südwestflanke und schließlich bis zum Gipfelkreuz weitergehen. Für den Normalweg benötigt man etwa vier Stunden.
Wer über die steile Nordostwand zum Gipfel der Dreiherrnspitze gelangen möchte, muss beim Klettern geübt und trainiert sein. Die Routen durch diese Wand haben allesamt Schwierigkeitsgrade von UIAA III bis V+. Aufgrund der Schwierigkeit und der Tatsache, dass die Routen durch die Nordostwand steinschlaggefährdet sind, werden diese nur selten von den Kletterern begangen.