Historische Gegenstände auf Schloss Bruneck gefunden
Kostbare und historische Gegenstände hat das Landesamt für Bodendenkmäler kürzlich auf Schloss Bruneck im Pustertal gefunden. Seit September 2009 werden im Zwingerbereich des Schlosses archäologische Untersuchungen durchgeführt.
Über Jahrhunderte hinweg hat man in dem Areal des Zwingerbereiches Bauschutt, Speiseüberreste und Abfall deponiert. Neben diesem Bauschutt, der allerdings ausführliche Einblicke in die Sachkultur von Schloss Bruneck gibt, hat man auch Keramikgefäße und Gläser zu Tage befördert, die einst zu Bruch gingen. Besonders sind dabei Keramikteile hervorzuheben, die eingeritzte Texte und Stempelverzierungen enthalten, wie Herr Hubert Steiner vom Landesamt für Bodendenkmäler bekannt gab.
Dass Schloss Bruneck bereits im Spätmittelalter und in der Neuzeit über eine exquisite Ausstattung verfügte, wird an den gefunden Ofenkacheln deutlich, die das Brixner Wappen und Floral- bzw. Figuralverzierungen enthalten. Zu jener Zeit diente Schloss Bruneck den Fürstbischöfen von Brixen als Sitz.
Taschenuhr von 1472
Ein besonderer Fund ist eine vollständig erhaltene Taschensonnenuhr, die aus dem Jahre 1472 stammt. Diese Taschenuhr zählt zu den ältesten bekannten Stücken dieser Art.
Weitere Funde, wie eine ganze Reihe an Tierknochen, Besteck und Überbleibsel von Essgeschirr zeugen vom damaligen Leben auf Schloss Bruneck.
Aus der Bronzezeit wurden Schlacken-Reste und viele Eisenobjekte gefunden, die auf einen Schmiede-Ofen hinweisen. Pfostensetzungen, die wahrscheinlich von Gebäuden stammen und Keramik, das etwa aus der Zeit zwischen 1500 und 1400 vor Christus stammt, zählen zu den sehr alten Funden.
Die derzeitigen archäologischen Untersuchungen werden im Zuge der Anpassungsarbeiten von Schloss Bruneck als Museum von Reinhold Messner durchgeführt.