Schreckbichl, ein bekannter Ortsteil von Girlan
Schreckbichl (auch Schreckbühel) ist ein malerischer Ortsteil von Girlan, einer Fraktion der Gemeinde Eppan an der Weinstraße in Südtirol. Die Gemeinde Eppan an der Weinstraße und damit auch die Ortschaft Schreckbichl gehört zur Südtiroler Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland.
Gelegen auf einem sanften Hügel am nördlichen Ausläufer des Mitterbergs, bietet Schreckbichl einen herrlichen Blick über die umliegenden Weinberge und ist ein bedeutendes Zentrum des Südtiroler Weinbaus. Viele denken daher, wenn sie auf Schreckbichl angesprochen werden, in erster Linie an den Südtiroler Wein.
Geografie und Name
Schreckbichl liegt auf einer leichten Erhebung oberhalb von Girlan und wird südlich vom Wilder-Mann-Bühel überragt. Der Ortsname leitet sich vom althochdeutschen scrēcchôn („springen“) und schreck („hervorragender Fels“) ab und bezeichnet eine Siedlung auf einer markanten Geländeerhebung.
Das Ortszentrum von Girlan befindet sich etwa 1,5 Kilometer nordwestlich von Schreckbichl. Die Südtiroler Landeshauptstadt Bozen liegt etwa acht Kilometer nordöstlich von Schreckbichl.
Im Jahr 1355 wurde auch der inzwischen verschwundene Ortsteil Niederschreckbichl urkundlich erwähnt.
Historischer Überblick
Die Geschichte Schreckbichls reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Erstmals wurde der Ort zwischen 1139 und 1145 in einer Traditionsnotiz des Klosters Baumburg erwähnt, in der ein Wernhere de Screcbuhilen als Zeuge genannt wird. Im Jahr 1288 wird Schreckbichl im Urbar Graf Meinhards II. als ze Schrekelpuhel aufgeführt, was auf abgabenpflichtigen Besitz des Landesfürsten hinweist. Auch das Heiliggeistspital Bozen war in Schreckbichl begütert.
Sehenswürdigkeiten
Das Ortsbild wird von der Heilig-Kreuz-Kapelle geprägt, einem schlichten Bau aus dem frühen 19. Jahrhundert. Der Bau mit gerade abschließendem Chor, Lünetten- und Rundbogenfenstern wurde 1823 um einen Zwiebelturm mit Glockenhaube ergänzt. Aus dem Jahr 1823 stammt auch die Sakristei.
Die Fresken, darunter Darstellungen des Heiligen Urban, des Lammes Gottes und der Kreuzigung Christi, wurden 1937 von Albert Stolz geschaffen. Die Kapelle steht seit 1977 unter Denkmalschutz.
Neben der Kapelle prägen mehrere historische Weinhöfe das Ortsbild, darunter die Hofstellen Fischer, Frisch, Harrer, Ebner und Marklhof. Letzterer war einst im Besitz des Klosters Steingaden und gehört heute dem Kloster Neustift.
Weinbau und Kellerei Schreckbichl
Schreckbichl ist überregional bekannt durch die Kellerei Schreckbichl (Colterenzio), eine Genossenschaft, die 1960 von 26 Weinbauern aus Schreckbichl, Girlan und Frangart gegründet wurde. Heute zählt sie rund 300 Mitglieder, die etwa 300 Hektar Rebfläche bewirtschaften. Die Lagen erstrecken sich über das gesamte Südtiroler Anbaugebiet in Höhenlagen zwischen 230 und 650 Metern über dem Meeresspiegel.
Die Kellerei produziert sowohl Weiß- als auch Rotweine, wobei der Schwerpunkt auf den Weißweinen liegt. Besonders bekannt sind die Weine der Lafóa-Linie, die für höchste Qualität und selektierte Lagen steht. Der Gran Lafóa Sauvignon Riserva 2021 wurde vom renommierten italienischen Weinführer Gambero Rosso mit den „drei Gläsern“ ausgezeichnet und zum „besten Weißwein des Jahres“ gekürt.
Die Kellerei legt großen Wert auf Nachhaltigkeit. Seit 2009 werden Maßnahmen wie landschaftsgerechte Architektur, Eigenstromerzeugung durch Photovoltaik und Wärmerückgewinnung umgesetzt. Ein neues Besucherzentrum mit Vinothek und Panoramaterrasse soll Weinliebhabern ein besonderes Erlebnis bieten.