Blumau im Südtiroler Eisacktal
Blumau liegt im Eisacktal von Südtirol, knappe zehn Kilometer östlich von der Landeshauptstadt Bozen entfernt. Die Ortschaft gehört zu insgesamt drei Gemeinden. Die Ortschaft wird durch den Tierserbach und den Eisack begrenzt. In Blumau fließt der Tierser Bach in den Eisack.
Blumau und der Verkehr
Vielen ist Blumau weniger als Urlaubsort bekannt. Vielmehr ist Blumau den Urlaubern des Gebietes von Südtirol – insbesondere auch des Schlerngebietes – von der Durchfahrt mit dem Auto bekannt. Denn die Gemeinde stellt sowohl für den öffentlichen wie auch für den privaten Verkehr einen Verkehrsknotenpunkt dar. Blumau selbst wird durch die Brenner-Staatsstraße geteilt. Von hier zweigen auch die wichtigen Verkehrsadern in das Schlerngebiet, nach Steinegg und mit der alten Straße auch nach Tiers ab. Dies ist auch der Grund, weshalb sämtliche Busse, die in diesem Gebiet verkehren, eine Haltestelle in Blumau haben.
In Blumau beginnen bzw. enden auch zwei bedeutende Eisenbahntunnels. Der Eisenbahntunnel Blumau – Waidbruck mit einer Länge von etwa zwölf Kilometern und der Eisenbahntunnel Kardaun – Blumau mit einer Länge von etwa sieben Kilometern.
Auch wenn Blumau weniger als Urlaubsort beliebt bzw. bekannt ist, erlebt die Gemeinde einen Zuzug von Einheimischen. Vor allem die Nähe und die gute Verkehrsanbindung zur Landeshauptstadt Bozen haben für einen Zuzug und für den Bau zahlreicher Wohnbauten gesorgt.
Als Nachteil von Blumau ist das lokale Klima zu bezeichnen. Die Flüsse und die Enge des Tales sorgen für ein kalt-feuchtes Klima.
Zu Karneid gehörender Ortsteil
Die größte Fläche von Blumau gehört zu Karneid. In diesem – zu Karneid gehörenden – Ortsgebiet von Blumau sind wichtige infrastrukturelle Einrichtugen zu finden. So ist hier sowohl ein Kindergarten, eine Grundschule und eine Mittelschule vorhanden. Diese Schule ist für die Schüler der Gemeinden Völs am Schlern, Tiers und Steinegg (Fraktion von Karneid) zuständig.
Auch sind in dem zu Karneid gehörenden Ortsteil von Blumau der Bahnhof, eine Bankfiliale, das Postamt und einige Geschäfte und Lokale vorzufinden.
Zum Ritten gehörender Ortsteil
Der Teil von Blumau, der nördlich des Eissacks liegt, gehört zum Ritten. Bis auf einige Betriebe, die in diesem Teil von Blumau angesiedelt sind, ist hier nichts erwähnenswertes an infrastrukturellen Einrichtungen vorhanden.
Zu Völs am Schlern gehörender Ortsteil
Ein Teil von Blumau, nämlich das Gebiet, welches östlich des Tierser Baches liegt, gehört zu Völs am Schlern. Völs am Schlern ist ein beliebter Kurort im Schlerngebiet, welcher von zahlreichen Urlaubern gerne als Urlaubsziel gewählt wird.
In diesem Teil ist die Pfarrkirche mit einem Friedhof zu finden. Auch ein Gasthof – der Blumauer Hof – und eine Gärtnerei sind hier angesiedelt.
Konzentrationslager in Blumau
Während des Zweiten Weltkriegs existierte auf dem Gelände einer in Blumau ansässigen Brauerei ein Faschistisches Konzentrationslager. In der Zeit von 1941 bis 1943 wurden Gegner des Regimes von Benito Mussolini und Kriegsgefangene hier festgehalten.
Wie viele Inhaftierte in dem Konzentrationslager in Blumau – auf Italienisch: Campo di concentramento Prato Isarco – untergebracht waren, kann heute nicht mehr hinreichend bestimmt werden. Die übermittelten Zahlen reichen von 600 bis zu (zeitweise) 3.000 Inhaftierten.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde weitgehend vertuscht, dass das Konzentrationslager in Blumau bestanden hat. Im Jahr 2018 wurde jedoch ein Gedenkstein aufgestellt, der an das damalige Faschistische Konzentrationslager erinnern soll. Der Gedenkstein wurde am Eingang der alten Tierserstraße enthüllt.
Woher der Ortsname kommt
Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass Blumau – auf Italienisch Prato all´Isarco genannt – von dem Namen „Blumenau“ abgeleitet wurde. Doch dies trifft nicht zu, obwohl der Name etwas mit Blumen im weitesten Sinne zu tun hat. Der Ursprung des Ortsnamens ist auf „Blume“ bzw. „Plumme“, was Holzfloß bedeutet, zurückzuführen.
Das Gemeindegebiet von Blumau hat in der Historie deshalb etwas mit dem Holzfloß zu tun, da hier für die Poebene das Holz für die Verflößung zusammengestellt wurde.