St. Ulrich im Grödner Tal
Der Hauptort des naturgewaltigen Grödnertals liegt malerisch in eine grandiose Landschaft eingebettet. Diese Natur ist es auch, welche die Touristen anlockt. Von St. Ulrich aus sind nämlich die umliegenden Ski- und Wandergebiete mit Liftanlagen gut zu erreichen. Auf den Spuren eines berühmten Sohnes des Ortes, Luis Trenker, kann man sich in den Bergen im Sommer wie im Winter auf Entdeckungstour begeben. In St. Ulrich selbst gibt es allerdings auch einiges zu sehen.
Holzschnitzereien aus St. Ulrich
Einen wesentlichen Wirtschaftszweig nimmt schon seit dem 17. Jahrhundert die Kunst des Holzschnitzens ein. Dieses Kunsthandwerk ist in St. Ulrich zu Hause wie kaum an einem anderen Ort. Überwiegend sakrale Schnitzereien sind es, die auch heute noch gern gekauft werden, aber auch Holzschnitzarbeiten aus dem bäuerlichen Bereich sind gern gesehen. Im Laufe der Zeit hat sich noch die Produktion von Holzspielzeug dazugesellt.
Die Kunst des Holzschnitzens geht weit über das Niveau von Urlaubsmitbringseln hinaus. In St. Ulrich hat sich im Lauf der Jahrhunderte eine weltweit anerkannte Schnitzkunst entwickelt.
Tourismus in St. Ulrich
Der Tourismus ist allerdings in der Gegenwart der Hauptwirtschaftszweig. Den Urlaubern stehen Hotels in allen Preisklassen zur Verfügung, daneben gibt es Pensionen und Gasthöfe, welche sich im Bemühen um ihre Gäste gegenseitig übertreffen wollen. Die überwältigende Kulisse der Bergwelt gibt es gratis dazu. Der Ort selbst legt noch einige interessante Sehenswürdigkeiten drauf, um seinen Besuchern den Aufenthalt so abwechslungsreich und erholsam wie möglich zu gestalten.
Wer sich einen Überblick verschaffen will, besucht das Museum Gröden, in dem unter anderem einige wertvolle Exponate aus der Grödner Schnitzkunst zu bestaunen sind. Der Nachlass von Luis Trenker ist dort ebenfalls untergebracht, dessen Grab kann man übrigens auf dem Friedhof in St. Ulrich aufsuchen.
Die älteste Kirche des Grödnertales, St. Jakob, überrascht mit beeindruckenden Fresken, ebenso wie die Pfarrkirche St. Ulrich, in welcher wichtige Kunstwerke zu finden sind. Und um bei den Superlativen zu bleiben: die älteste Glocke des Tales findet man ebenfalls in St. Ulrich, nämlich in der Gefallenenkapelle.
Wer das Wandern mit einer Sehenswürdigkeit verbinden will, begibt sich am besten auf den Weg zur Ruine der Raubritterburg Stetteneck. Während man sich dort kurzfristig als Raubritter fühlen darf, kann man sich überlegen, ob die Burg durch eine Naturkatastrophe oder durch Kampfeinwirkung zerstört worden sein könnte, das ist nämlich bis heute ungeklärt.
Von einem solchen Ausflug in die Vergangenheit zurückgekehrt, wird es dem Besucher nicht so sehr wundern, dass er die Sprache der Bevölkerung kaum verstehen wird. Denn mehr als 75 Prozent sprechen das überlieferte Ladinisch, das sogar als Amtssprache für St. Ulrich anerkannt ist.