Marling, eine kleine Südtiroler Gemeinde bei Meran
Es sind nicht einmal drei Kilometer von Meran bis zur kleinen Südtiroler Gemeinde Marling. So ist dieses Dorf wie die berühmte Kurstadt aufgrund seiner geographischen Lage mit einem besonders milden Klima gesegnet. Marling, auf Italienisch „Marlengo“, befindet sich auf 363 Metern Höhe über dem Meeresspiegel und blickt mit seinen ca. 2.650 Einwohnern und „einigen“ Touristen auf das bekannte Etschtal hinunter. Doch noch vielmehr lohnt sich die Ansicht des kleinen Dorfes. Wunderschön auf einem Hügel gelegen, ist Marling von Weinbergen und Obstgärten umgeben und unübersehbar durch seine Pfarrkirche geschmückt.
Die Dorfkirche
Die Kirche Marlings hat bereits eine lange Geschichte. Schon im Jahre 1166 taucht sie das erste Mal in den historischen Dokumenten der Gemeinde auf. Nach mehreren Umbauten und einem Brand sind heute aus dieser Zeit nur noch der Turm und die Seitenkapelle erhalten.
Das neue Kirchenschiff stammt aus dem 19. Jahrhundert in dem damals typischen Baustil. Die Glocke des Gotteshauses ist eine Perle für sich. Sogar der berühmte Komponist und Dirigent des 19. Jahrhunderts Franz Liszt schrieb ein Lied über die Glocke von Marling. Die Glocke, auch „Annamaria“ genannt, kann immer freitags um 15:00 Uhr und an besonderen Tagen gehört werden.
Der Urlaubsort
Es ist eine Freude in Marling seinen Urlaub zu verbringen. Klimatisch begünstigt kann man bereits im Frühling schöne Tage in dieser Gegend verbringen.
Der Marlinger Waalweg, der oberhalb des Hauptortes Marling vorbeiführt, ist für Wanderfreunde mehr als geeignet. Der Marlinger Waal selbst ist 12 Kilometer lang und endet in Oberlana. So ist er inzwischen als längster Waal Südtirols zur Touristenattraktion geworden. Auch lohnt es sich den Marlinger Höhenweg zu gehen. Er bietet einen herrlichen Blick in das Marlinger Umland und damit auf den großen Reichtum an weiteren Wandermöglichkeiten.
Aber Marling bietet für Besucher nicht nur Bewegung an frischer Luft. Einmal wöchentlich findet in Marling ein Bauernmarkt statt. Außerdem bieten, neben der Kurstadt Meran natürlich, die Nachbargemeinden Lana, Algund, Partschins und Tscherms noch das eine oder andere Sehenswerte. Vor allem im Herbst kann der Besucher das „Törggelen“ kennen und lieben lernen. Es gibt kaum jemanden, der nicht gerne in dieser Jahreszeit ein gemütliches Beisammensein bei landestypischen Speisen genießt.
Tradition und Glauben
Neben dem Südtiroler Brauch des Törggelens ist für Besucher die Liebe des Dorfes zur Tradition kaum zu übersehen. Sie haben eine langjährige Musikkapelle, bieten bei vielen festlichen Aktivitäten ihre Volkstänze dar und lassen auch immer wieder den Brauch des „Goaslschnöllens“ für die Besucher hörbar werden.
Auch leben die Marlinger einige religiöse Feste und Handlungen als Tradition weiter. Zum Fronleichnamsfest, welches die römisch-katholische Kirche 60 Tage nach Ostersonntag feiert, findet auch in Marling die Fronleichnamsprozession statt. Dieser Tag wird bewusst zur Erinnerung an den Gründonnerstag und damit an das letzte Abendmahl von Jesus Christus während seiner Zeit auf der Erde immer donnerstags begangen.
Der Herz-Jesu-Sonntag wird in Südtirol traditionell drei Sonntage nach Pfingsten gefeiert und so auch in Marling in Erinnerung an das „Herz-Jesu-Gelöbnis“ von 1796. Auf den Bergspitzen werden zur Demonstration dieses Festes die Herz-Jesu-Feuer angezündet. Damals in Kriegszeiten haben die Tiroler Väter dem Herz Jeus ewige Treue geschworen. Diese Treue soll mit diesem Festakt jedes Jahr neu bekräftigt werden. Sicherlich hat so mancher auch die Hoffnung, dass wieder ein Feuer in den Herzen der Menschen für den Sohn Gottes zu brennen beginnt, so wie es sicher 1796 war.