St. Pankraz im Ultental, Südtirol
St. Pankraz ist eine Gemeinde im Südtiroler Ultental. Die Gemeinde liegt im Burggrafenamt und damit in der Nähe von Meran und Lana, im südwestlichen Teil von Südtirol. Trotz dieser Nähe zu Meran mit dem mediterranen Klima, für das die Stadt bekannt ist, stellt das nahe liegende St. Pankraz einen absoluten Kontrast dar. Von der Gemeinde Lana aus nimmt man den Weg ins Ultental. Auf einer Höhe von 735 Metern über dem Meeresspiegel erreicht man als ersten Ort des Ultentales St. Pankraz, der wie die weiteren Orte des Ultentales alles bietet, was Besucher und Urlauber von einem alpinen Urlaub erwarten.
Besucher sind in St. Pankraz herzlich willkommen! Hier ist die Landschaft noch ursprünglich und die Begriffe Stress und Hektik sind Fremdwörter.
Das Gemeindegebiet von St. Pankraz erstreckt sich von einer Höhe von 370 Metern bis hinauf auf eine Höhe von 2.608 Metern über dem Meeresspiegel. Das Zentrum des Ortes liegt auf einer Höhe von 735 Metern. Auf Italienisch wird der Ort „San Pancrazio“ bezeichnet. Die Gemeinde hat knapp 1.600 Einwohner.
Nordwestlich von St. Pankraz befindet sich der Hochjoch mit einer Höhe von 2.474 Meter und die Hochwart (Naturnser Hochwart) mit einer Höhe von 2.608 Meter. Beide gehören zum Ortler-Gebirge. Bekannt sind in St. Pankraz vor allem die uralten Lärchenbäume. Denn wer schon einmal in St. Pankraz war, der verbindet mit dem Ort die mehr als 2.000 Jahre alten Urlärchen, welche als Attraktion der Gemeinde gelten und von den Gästen immer wieder gerne besichtigt werden. Aber auch der gleichnamige See, der Pankrazer See, lädt vor allem in den Sommermonaten zu einem gemütlichen Spaziergang ein.
Sehenswürdigkeiten von St. Pankraz
Pfarrkirche St. Pankraz
Auffallend in St. Pankraz ist die Pfarrkirche, die dem Heiligen Pankraz geweiht ist, dem letztendlich auch der Ort seinen Namen zu verdanken hat. Die Kirche – im neugotischen Stil errichtet – fällt vor allem auch wegen seines relativ hohen Kirchturms auf, der 56 Meter in die Höhe ragt. Die Kirchenuhr im Kirchturm ist reich verziert und aufwendig bemalt.
Die Pfarrkirche St. Pankraz wurde auf dem Fundament der ältesten Kirche des gesamten Ultentales erbaut. Von dem damaligen Kirchenbau ist allerdings lediglich noch die alte Hanghausmauer vorhanden. Der Umbau der Kirche begann im Jahr 1338. Der Chor stammt aus dem 15. Jahrhundert.
Im Inneren der Kirche befinden sich insgesamt drei Altäre, welche allesamt golden sind und dem Kirchenraum sein unverwechselbares Aussehen verleihen. Der Hochaltar ist dem Kirchenpatron St. Pankraz gewidmet.
Direkt bei der Pfarrkirche befindet sich der Friedhof von St. Pankraz.
St. Sebastianskapelle
In unmittelbarer Nähe zur Pfarrkirche befindet sich die St. Sebastianskapelle. Die Kapelle verfügt über zwei Geschosse und wurde zum Gedenken an die Pestopfer errichtet. Wer sich die Kapelle von Innen ansieht, der kann den prunkvollen Barockaltar bestaunen.
Geburtshaus Dr. Josef Egger
In St. Pankraz ist das Geburtshaus des österreichischen Geschichtsforschers Dr. Josef Egger zu finden. Eine Tafel an der Hauswand erinnert an den am 16.08.1839 geborenen Geschichtsforscher. Die „Geschichte Tirols“, welche in den Jahren 1872 bis 1880 verteilt auf drei Bände erschienen ist, galt zur damaligen Zeit als seine bedeutendste Arbeit. In einschlägigen Geschichtswerken wird noch heute aus diesen Bänden zitiert.
Kapelle St. Helena
Auf einem Hügel oberhalb von St. Pankraz befindet sich von weitem sichtbar die St. Helena-Kapelle. Auf einer Höhe von 1.550 Metern über dem Meeresspiegel thront die im Jahr 1338 erstmals erwähnte Kapelle.
Die Kapelle wurde in ihrer Geschichte bereits mehrmals umgebaut. Sehenswert sind die prächtigen Barock-Statuen im Seitenaltar. Eine Maria-Skulptur, welche um das Jahr 1700 geschaffen wurde, zählt zu den Highlights in der St. Helena-Kapelle.
Um zur Kapelle zu gelangen, muss man einen etwa zweistündigen Fußweg von St. Pankraz aus nehmen. Alternativ kann man auch von St. Pankraz in Richtung St. Helena fahren. Hier befindet sich ein Parkplatz, von dem aus über einen Fußweg die Kapelle in etwa 40 Minuten zu erreichen ist.
Häusl am Stein
Eine besondere Sehenswürdigkeit ist das „Häusl am Stein“. Das Haus wurde auf einem Steinblock erbaut. Dies hatte den Vorteil, dass das Hochwasser der Falschauer im Jahr 1882 dem Haus keinen Schaden angerichtet hatte. Während in der Umgebung des Hauses sämtliche Häuser vom Hochwasser weggespült wurden, half das Fundament des Hauses in der Gestalt eines riesigen Felsblockes den Fluten standzuhalten. Der ungewöhnliche Erbauungsort gibt ein einmaliges Bild ab, weshalb das Haus zu den Sehenswürdigkeiten von St. Pankraz gehört.
Schloss Ulten – Ruine von Schloss Eschenlohe
Etwa zwei Kilometer vor dem Ortseingang von St. Pankraz befindet sich die Ruine von Schloss Eschenlohe. Dort, wo Hagenbach und Falschauer zusammenfließen, befindet sich die Ruine, welche ein beliebtes Fotomotiv darstellt – auch wenn das damalige Schloss nicht mehr besichtigt werden kann. Von dem alten Gemäuer sind noch Teile der Ringmauer, die Ecken des Nebengebäudes und der kolossale Bergfried vorhanden. Das historische Gemäuer wurde im Jahr 1164 erstmals urkundlich – damals noch als „Schloss Ulten“ – erwähnt. Heute gilt das einstige Schloss Ulten, welches später den Namen der Familie der Eschenloher erhielt, als Wahrzeichen von Ulten. Die Familie der Eschenloher hatte damals über das Ultental geherrscht.
Ferienregion Meraner Land
St. Pankraz gehört mit seiner Lage im Ultental und damit am Deutschnonsberg zur Ferienregion Meraner Land. Die Ursprünglichkeit dieses Gebietes lockt jährlich zahlreiche Erholungssuchende in das Gebiet, wo sich zahllose Wanderwege erstrecken und zu alpinen sportlichen Abenteuern einlädt. Die alten Bauernhöfe, die traumhaften Lärchenwälder und die sattgrünen Wiesen garantieren einen Urlaub inmitten der prachtvollen Südtiroler Natur. Und wer einen Ausflug in die Kurstadt Meran, nach Lana oder das Burggrafenamt machen möchte, hat von St. Pankraz aus eine relativ kurze Anfahrt. Kulinarisch werden die Gäste in St. Pankraz mit der typischen Südtiroler Kost verwöhnt.