Sankt Martin in Thurn, Pustertal
Das Gadertal, welches im Pustertal und damit im Osten Südtirols liegt, hat insgesamt fünf ladinische Gemeinden. Eine Gemeinde davon ist neben Abtei, Corvara, Wengen und Enneberg die Gemeinde Sankt Martin in Thurn.
Dass es sich bei Sankt Martin in Thurn um eine ladinische Gemeinde handelt, fällt spätestens dann auf, wenn man sich die Verteilung der Sprachgruppen unter den Bewohnern einmal genauer ansieht. Von etwas mehr als 1.700 Einwohnern von St. Martin in Thurn haben nahezu alle ladinisch als Muttersprache. So stellt der Anteil der ladinisch sprechenden Einwohner einen Anteil von mehr als 97 Prozent. Nur 1,82 Prozent der Einwohner haben Deutsch und nur 1,47 Italienisch als Muttersprache.
Zur Gemeinde Sankt Martin in Thurn gehören die Fraktionen Campill und Untermoi.
Die Gemeinde Sankt Martin in Thurn liegt am Fuße des bekannten Peitlerkofels, einem Dolomitenberg mit einer Höhe von 2.875 Metern über dem Meeresspiegel. Der Peitlerkofel gehört zum Naturpark Puez-Geisler und gilt als nördlichster Berg der Dolomiten. Zudem befindet sich bei St. Martin in Thurn die Geislerspitze.
Wer St. Martin in Thurn einmal besucht oder sogar hier seinen Urlaub verbringen möchte, befindet sich auf einer Höhe von etwa 1.130 Metern über dem Meeresspiegel. Etwas höher liegt die Fraktion Campill (1.398 Meter) und die Fraktion Untermoi (1.515 Meter).
Sankt Martin in Thurn wird auf Ladinisch „San Martin de Tor“ und auf Italienisch „San Martino in Badia“ genannt. Obwohl es sich bei St. Martin in Thurn um eine ladinische Gemeinde handelt, müssen sich deutsch- und italienischsprechende Gäste keine Sorgen wegen eventueller Verständigungsschwierigkeiten machen. Die Einwohner können auch auf Deutsch bzw. Italienisch mit den Gästen kommunizieren.
Der Urlaubsort St. Martin in Thurn
Gäste und Urlauber kommen in diese Gemeinde sehr gerne, um hier ihre Urlaubs- bzw. Ferienzeit zu verbringen. Zum einen liegt die Gemeinde weit weg vom Lärm und Stress der Städte. Zum anderen bietet die unmittelbare Umgebung alles, was man für einen erholsamen, nachhaltigen Urlaub benötigt bzw. von einem Urlaub in den Bergen erwartet. Egal zu welcher Jahreszeit – für Gäste kommt in St. Martin in Thurn, welches zur Ferienregion Kronplatz gehört, keine Langeweile auf.
Nicht nur der auf dem Gemeindegebiet liegende Peitlerkofel, sondern der gesamte Naturpark Puez-Geisler und die Ferienregion Kronplatz bieten traumhafte Wander- und Klettermöglichkeiten an. Wanderer, Kletterer, Spaziergänger, Mountainbiker usw. kommen in diesem Gebiet voll auf ihre Kosten.
Im Winter sind vor allem die Skiregion Dolomiti Superski und das Skigebiet Kronplatz unter den Wintersportlern äußerst beliebt. Hier bieten sich für Wintersportler nahezu endlose Möglichkeiten.
Dass die Gäste in Südtirol und damit auch in St. Martin in Thurn hervorragend kulinarisch verwöhnt werden, versteht sich fast von selbst. Für Unterkünfte in dem Ort sorgen einige Pensionen, Residencen, Bauernhöfe und Hotels.
Sehenswertes
Dem Schloss Thurn, welches oberhalb von St. Martin in Thurn liegt und als Wahrzeichen Ladiens gilt, lohnt sich aus zweierlei Hinsicht, einen Besuch abzustatten.
Das Schloss Thurn wurde bereits im 12. Jahrhundert erbaut. In diesem Schloss war einmal das Gericht „Thurn an der Gader“ untergebracht. Seit dem Jahr 1996 gehört das Schloss dem Land Südtirol. Das Land Südtirol hatte in diesem Jahr das Schloss erworben, um hier ein Museum zu errichten. Und genau aus diesem Grund lohnt es sich auch, das Schloss zu besuchen.
Seit dem Jahr 2001 ist das ladinische Landesmuseum im Schloss Thurn untergebracht, welches die Geschichte um den Ort Sankt Martin in Thurn, aber auch die Sprache und Kultur der ladinischen Bevölkerung in multimedialer Form den Interessierten näher bringt. Zudem erfahren die Besucher des Museums vieles über die Dolomiten. Diese wurden von der UNESCO erst im Juni 2009 als Weltnaturerbe anerkannt. Das Museum zeigt die Entstehung und Erschließung der Dolomiten und wie diese entdeckt wurden.
Ein Besuch des „Ladinischen Landesmuseum Schloss Thurn“ – so der offizielle Name des Museums – lohnt sich auf jeden Fall.
Das Bad Valdander
Die Gemeinde Sankt Martin in Thurn hat ein eigenes Heilbad. Im „Val d´Ander“, so der Name des Bades, welches auch kurz als „Bauernbadl“ bezeichnet wird, können Besucher das heilende Nass genießen. Dem Wasser wird nachgesagt, dass es gegen Muskel- und Nervenerkrankungen, Blutarmut, Geschwüren, Bleichsucht, Rheuma, Gicht und chronische Hautausschläge wirkt. Die Menschen haben schon vor mehreren Jahrhunderten die Heilkraft des Wassers in diesem Gebiet genutzt und dessen Heilkraft entdeckt. Damals badeten die Menschen noch in Felsgrotten und nutzten dafür das Wasser, welches aus den Bellerophonschichten stammt.
Erstmals wurde im Jahr 1820 ein Bad errichtet. Das heute Gebäude stammt aus dem Jahr 1970. Wer zu dem Bad (liegt auf einer Höhe von 1.443 Metern über dem Meeresspiegel) gelangen möchte, der findet dies an der Strecke von Sankt Martin in Thurn in Richtung Untermoi.