Allitz in der Gemeinde Laas
Zur Gemeinde Laas im Südtiroler Vinschgau gehört die Fraktion Allitz. Das etwa 250 Einwohner große Dorf ist die drittgrößte Fraktion der Gemeinde Laas und befindet sich im Westen von Südtirol, dem beliebten Ferienland im Norden von Italien. Allitz liegt auf einer Höhe von 1.000 Metern über dem Meeresspiegel.
Die Einheimischen sprechen im Zusammenhang mit ihrem Heimatort von Unterallitz und Oberallitz. Unterallitz bezeichnen sie den Ortsteil, der an der Gadriaschuttkegel-Nordspitze liegt. Als Oberallitz hingegen wird der Teil des Ortes bezeichnet, der sich am Sonnenberg befindet. Dieser Teil von Allitz erstreckt sich bis auf eine Höhe von 1.754 Höhenmetern nach oben.
Die Landwirtschaft ist schon immer die Haupteinnahmequelle der Einwohner von Allitz. Dies ist auch noch bis zum heutigen Tag der Fall. In guten Jahren konnten die Bauern die bemerkenswerte Menge von 800 bis 1.200 Star Korn ernten. Später kam auch noch die Milchwirtschaft als Einnahmequelle hinzu, die noch heute der Haupterwerbszweig der Allitzer ist. Aber auch mit dem Obstbau verdienen die Einwohner von Allitz ihren Lebensunterhalt.
Geschichte von Allitz
Auch wenn es sich bei Allitz um einen relativ kleinen Ort handelt, ist mit ihm eine schon sehr lange Geschichte verbunden. Der Ort wurde nämlich bereits im Jahr 1490 erstmals urkundlich erwähnt. Damals war Allitz eine eigenständige Gemeinde. Als die heutigen Fraktionen der Gemeinde Laas (neben Allitz auch Tarnell, Eyrs, Tschengls und Parnetz) zur Großgemeinde zusammengeschlossen wurden, wurde auch Allitz eine Fraktion dieser Gemeinde.
Eine große Bedrohung für Allitz stellte in der Vergangenheit die Gariamure dar. Diese Mure brachte vor allem bei Unwettern eine große Gefahr, weshalb in den Jahren 1888 bis 1892 ein Schutzwald aufgeforstet wurde. Dieser Schutzwald – das Allitzer Waldele – hat eine Größe von 16 Hektar. Ebenfalls wurde der neue „Lahngröbm“ gebaut. Im Zuge der Südtiroler Wildbachverbauung wurde im Jahr 1975 am Zusammenfluss von Strimmbach und Gadriabach eine Stausperre erstellt.
Heute ist es absoluter Standard, dass Dörfer über eine geteerte Straße zu erreichen sind. Dies war bis zum Jahr 1968 für die Einwohner allerdings nur ein Traum. Denn bis zu diesem Jahr hatten die Einwohner keine geteerte Straße über die sie ihr Heimatdorf verlassen bzw. erreichen konnten. Erst im Jahr 1968, als die Straße von Laas über Allitz nach Tanas gebaut wurde, wurde auch Allitz mittels einer geteerten Straße an die Außenwelt verkehrsmäßig angeschlossen.
Kirchen in Allitz
In Allitz gibt es mit der Kirche „Maria Heimsuchung“ und der Kapelle zur Heiligen Dreifaltigkeit insgesamt zwei Gotteshäuser, die bei einem Besuch des Ortes besichtigt werden sollten.
Maria Heimsuchung
Bei der Kirche Maria Heimsuchung, die an der rechten Hangseite des Gariahanges zu finden ist, handelt es sich um ein im Jahr 1640 erbautes Gotteshaus. Anhand von zahlreichen Funden, wie beispielsweise von Tonscherben, konnte ermittelt werden, dass der Platz, an dem sich die Kirche heute befindet, schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt wurde.
Der Kirchenbau an sich weist keine besonders aufwendige Gestaltung auf und ist daher aus künstlerischer Sicht nicht besonders interessant. Das Kirchendach ist mit Schindeln eingedeckt, die Türmchen weisen ein Pyramidendach auf. Die Marter des Heiligen Sebastian wird an der nördlichen Außenwand mit einem mittlerweile verblassten Fresko gezeigt.
Die Seitenkapelle, die an der Kirche angebaut wurde, wurde etwa 20 Jahre nach der Errichtung der Kirche im Jahr 1660 erbaut. Bei der Kirche Maria Heimsuchung handelt es sich um einen einst stark frequentierten Wallfahrtsort, wie die vielen Votivgaben und Votivtafeln vermuten lassen.
Kapelle zur Heiligen Dreifaltigkeit
Die Kapelle zur Heiligen Dreifaltigkeit befindet sich beim Untertröghof in Allitz. Ein Laaser Mesner soll diese Kapelle im Jahr 1752 erbaut haben. Er hatte damals sein verloren gegangenes Kind vermisst, welches genau an der Stelle, an der die Kapelle erbaut wurde, wieder gefunden wurde – und zwar unversehrt. Seine Dankbarkeit über das wiedergefundene Kind war so groß, dass er die Kapelle errichten ließ.
Auch bei dieser Kapelle findet man einen einfachen Kirchenbau vor. Die Kapelle verfügt über ein spitzes und aus Holz bestehendes Fassadentürmchen, in dem zwei kleine Glocken hängen. Die zwei Glocken wurden dem Heiligen Martin und der Muttergottes geweiht.
Der Heilige Antonius und Franziskus sind auf dem Altarbild zu sehen.