Das Schloss Kastelbell im Vinschgau, Südtirol
Der Vinschgau im italienischen Südtirol bildet die zauberhafte Idylle für das Schloss Kastelbell, das sich im Stil einer mittelalterlichen Burg präsentiert. Gelegen ist das restaurierte Schloss in der Gemeinde Kastelbell-Tschars, wo es einen erhabenen Ausblick nicht nur auf die unter ihr liegende Etsch bietet. Ebenso ist hier eine größere Region zu sehen, die sich mit einer malerischen Landschaft zeigt. Seit mehr als 800 Jahren steht das Schloss nunmehr im Mittelpunkt in diesem Gebiet. Dessen Lage war jedoch nicht immer ganz einfach. Deutlich wird dies daran, dass die nach und nach gebauten Wehranlagen immer stärker und moderner ausgeprägt waren.
Geschichte
Diese Erbauung erfolgte aufgrund der Initiative der Herren von Montalban, bei denen es sich zur damaligen Zeit um ein mächtiges Adelsgeschlecht gehandelt hat. Nach dem Jahr 1200 ging das Schloss in den Besitz der Grafen von Tirol über, die lange gegen diesen Teil des Adels gekämpft hatten.
Über das Schloss wurde das erste Mal nur wenige Jahre später im Jahr 1238 gesprochen. Eine frühere urkundliche Erwähnung als zu diesem Zeitpunkt ist über dieses Schloss nicht bekannt. Jedoch ist davon auszugehen, dass diese Burg schon mehrere Jahrzehnte eher existierte.
Es folgte eine Zeit, in der es mehrere Wechsel der Eigentümer gab. Während dieser Zeit wurden von hier aus ab dem Jahr 1300 rechtliche Aufgaben wahrgenommen, da zeitweilig hier ein Gericht seinen Sitz hatte. Dann sollte mit dem Jahr 1531 mehr Stabilität in die Geschichte des Schlosses einkehren. Die Grafen Hendl besaßen nunmehr Schloss Kastelbell als Pfandlehen. Sie waren es, die es in derartiger Form ausbauten, wie es den Gästen der Region heute zugänglich ist. Allerdings war von der mittelalterlichen Burg vor zwei Jahrhunderten nur noch eine Ruine zu sehen. Dies war aufgrund von mehreren Bränden der Fall, die im Jahr 1813 und 1824 stattfanden. Jedoch bauten die Grafen Hendl nach diesen Ereignissen nur noch einen Teil des Schlosses auf. So konnte das Schloss nicht mehr in seinem damaligen Zustand erhalten werden und verfiel zusehends.
Schloss Kastelbell ab dem 20. Jahrhundert
Doch Mitte des 20. Jahrhunderts sollte sich die Zeit verändern, da Italien als Staat das Schloss im Jahr 1956 erwarb. Dies erfolgte aufgrund eines gerichtlichen Vergleiches. Jedoch wurde die Restaurierung erst 31 Jahre später in Angriff genommen. Insgesamt dauerte diese Zeit bis zum Jahr 1995. Orientiert haben sich die Restaurateure an dem einstigen Aussehen zu Zeiten der Grafen Hendl.
Nur vier Jahre später begann das Kuratorium Schloss Kastelbell mit der Führung des Gebäudes. Seit dieser Zeit ist gleichzeitig ein Besuch für die Gäste von Südtirol auf dieser Burg möglich. Dabei haben sie Gelegenheit, sich unter anderem von der Schönheit der Fresken zu überzeugen, die erst vor einigen Jahren umfangreich restauriert wurden. Deren Geschichte wiederum begann im 16. Jahrhundert und zeigen Früchte sowie Blumen. Außerdem werden die Gäste zu den Ausstellungen eingeladen, die regelmäßig auf dem Schloss gezeigt werden.
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