Lodenwelt Vintl

Lodenwelt Vintl – von der Schafswolle zum hochwertigen Loden

Lodenstoffe haben eine lange Tradition und spätestens seit Kaiser Franz Josef Kleidung aus Loden am Wiener Hof salonfähig werden ließ, waren Lodenstoffe in allen Gesellschaftsschichten angekommen. Die Lodenwelt Vintl in Südtirol veranschaulicht wie hochwertige Loden gefertigt wurden und heute gefertigt werden und dies auf unterhaltsame Weise, sodass das Museum seit seiner Eröffnung im Jahr 2000 zum beliebten Familienausflugsziel im Pustertal wurde.

Vom Tuchhändler zum größten Südtiroler Modehaus

Die Geschichte der Lodenmanufaktur Vintl geht bis ins Jahr 1846 zurück. Zu dieser Zeit eröffnete Anton Oberrauch unter den Bozner Lauben ein Ladengeschäft und verkaufte hier Tuch und Stoffe. Aus diesem kleinen Geschäft wurde eines der bekanntesten Modehäuser Südtirols und statt Tuch und Stoffe wurde im Laufe der Geschichte selbst produzierte Lodenmode angeboten.

Heute gilt das Modehaus als Allround-Ausstatter und dennoch liegt der Schwerpunkt weiterhin auf aufwendig produzierte Lodenmode, die mit viel Gespür für zeitlos schöne Mode gefertigt wird und im Laufe der Firmengeschichte immer mit Blick auf die Bedürfnisse der Kunden designt wurde.

Die Welt der Lodenherstellung entdecken

Auf insgesamt 3.000 Quadratmetern befindet sich das Museum der Lodenwelt Vintl, das Restaurant „Lodenwirt“, die Verkaufsfläche der Lodenmanufaktur und ein Freigehege mit Schafen. Entsprechend reicht das Spektrum der Lodenwelt von der Wollgewinnung bis zum fertigen Endprodukt.

Das Museum zeigt, wie aufwendig die Herstellung von Lodenstoffen ist und wie diese letztlich zu Kleidung weiterverarbeitet werden. Gerade in Südtirol hat die Lodenherstellung eine lange Tradition und so lassen sich in den Ausstellungsräumen des Museums alte Spinnräder und Webstühle ebenso bewundern, wie modernere Varianten.

Im Mittelpunkt steht natürlich die Handarbeit, die nötig ist, um hochwertige Kleidungsstücke aus Loden zu fertigen. Gerade für Kinder ist es ein Erlebnis zu sehen, mit welchem Aufwand die Kleidungsfertigung verbunden ist. Doch auch für Erwachsene sind die Herstellungsschritte des traditionellen Bozner Lodens durchaus interessant.

Gerade in Zeiten, in denen Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema ist, bringt die Geschichte und die Herstellung hochwertiger Lodenstoffe eine neue Sichtweise auf hochwertige Kleidung. Denn wer die umfangreichen Produktionsschritte und die damit verbundene Handarbeit verinnerlicht, weiß hochwertige Kleidung zu schätzen und geht pfleglich mit ihr um.

Spezielle Erlebnisse für Kinder

Kinderherzen schlagen in der Regel schon beim Anblick des großen Außengeheges höher, denn natürlich dürfen die kleinen Gäste die Schafe auch streicheln. Auch zu sehen, wie Wolle gesponnen wird, ist für viele Kinder sehr faszinierend. Schon alleine, dass die Schafswolle vor dem Waschen geschnitten und gesponnen wird und in der traditionellen Herstellung die gesponnene Wolle mit den Füßen im Wasserbad gepresst wird, ist für die jungen Besucher des Museums häufig eine neue Erkenntnis.

Doch in der Lodenwelt können Kinder nicht nur die Produktionskette vom Schaf bis zur Kleidung verfolgen und hautnah miterleben, sondern auch selbst als „Lodenproduzenten“ aktiv werden. So vergeht die Zeit in der Lodenwelt auch wie im Flug.

Moderne Lodenmode entdecken

Nach dem Besuch der Museumsräume lohnt es sich, durch die Verkaufsräume zu bummeln und etwas zu stöbern. Während im Museum klassische Kleidungsstücke aus Südtirol präsentiert werden, wird in den Verkaufsräumen deutlich, dass die traditionellen Lodenstoffe heute auch für sehr modische Kleidungsstücke verarbeitet werden. Auch wird deutlich, wie vielfältig Loden letztlich ist, denn von sehr groben Loden bis hin zu feinen gewebten Lodenstoffen reicht das Spektrum der heutigen Lodenproduktion.

Natürlich können Besucher nicht nur in Ruhe stöbern, sondern auch die hier angebotenen Kleidungsstücke anprobieren. Gerade Kinder sind nach dem Museumsbesuch fasziniert, wie vielfältig Lodenkleidung sein kann, und haben plötzlich auch Spaß daran Kleidung für sich zu entdecken.

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