Die Reinbach Wasserfälle oberhalb von Sand in Taufers
Die Reiner Wasserfälle oberhalb von Sand in Taufers gehören zu den größten und beeindruckendsten Wasserfällen in der Ferienregion Tauferer Ahrntal in Südtirol. Die Reiner Wasserfälle – die auch Reinbach Wasserfälle genannt werden – haben insgesamt drei Sturzstufen mit einer Höhe von bis zu 50 Metern.
Besucher und Gäste, die ihren Urlaub im Tauferer Ahrntal verbringen, haben zumeist einen Ausflug zu den Reiner Wasserfällen in ihrem Programm.
Die Wasserfälle in der Toblschlucht
Die Reiner Wasserfälle werden vom Gebirgsfluss gespeist, der von Rein in Taufers durch die sogenannte Toblschlucht in die Ahr fließt und dabei drei beeindruckende Fallstufen überwinden muss. Bei der unteren und mittleren Fallstufe handelt es sich um natürliche Wasserfälle. Die obere Fallstufe wurde hingegen künstlich für die Energieerzeugung angelegt.
Während der Eiszeit, die ihren Höhepunkt vor etwa 21.000 Jahren hatte, hat die Natur die Schlucht in das Granitgestein geschliffen und so die heutige Toblschlucht entstehen lassen.
Besonders in den Frühlingsmonaten, wenn der Reinbach aufgrund der Schneeschmelze überdurchschnittlich viel Wasser führt, oder nach Regentagen ist ein Besuch der Reiner Wasserfälle besonders zu empfehlen.
Die drei Fallstufen
Der untere Wasserfall hat eine Fallhöhe von zirka zehn bis 15 Meter und ist damit der kleinste Wasserfall der Reiner Wasserfälle. Auch wenn es sich um den kleinsten Wasserfall der Reiner Wasserfälle handelt, ist diese Stelle absolut idyllisch und lädt die Besucher zum Verweilen ein.
Das Wasser des Wasserfalls rauscht in ein großes Tosbecken. Direkt beim Wasserfall befindet sich ein großer Felskopf, der aufgrund seiner Erscheinungsform auch „Christuskopf“ genannt wird. Ebenfalls befindet sich hier der Besinnungspunkt „Schwester Wasser“. Ein Kunstwerk bildet Jesus Christus auf einem Felsen sitzend ab, während zur dürstenden Menschheit unter ihm aus der Mitte seines Herzens Wasser strömt.
Der mittlere Wasserfall – ein von der Natur geschaffener Wasserfall – hat die imposante Fallhöhe von etwa 50 Meter. Ein gesonderter Aussichtspunkt bietet hier beste Sicht auf den Wasserfall und lädt auch hier die Besucher ein, sich dieses Naturschauspiel und die Naturgewalt des herabrauschenden Wassers eingehend anzuschauen.
Der obere Wasserfall hat ebenfalls eine Fallhöhe von etwa 50 Meter. Bei diesem Wasserfall handelt es sich um einen künstlich angelegten Wasserfall, der aber wie schon bei den Fallstufen zuvor, die faszinierenden Blicke der Besucher auf sich zieht. Für das Wasser, das den oberen Wasserfall in die Tiefe rauscht, wurde ein Teil des Reinbaches für die Energiegewinnung umgeleitet. Hierdurch können jährlich etwa 64 Millionen Kilowattstunden Strom gewonnen werden, der in das Verteilernetz der Gemeinde Sand in Taufers eingespeist wird.
Ein Erlebnis: Die Fly-Line Wasserfall
Eine besondere Attraktion ist die „Fly-Line Wasserfall“. Vom oberen Wasserfall wurde die Fly-Line – ein Schienensystem – an den Bäumen befestigt, an der die Fahrgäste bis zum unteren Wasserfall „fliegen“ und zugleich die Wasserfälle aus der Vogelperspektive bestaunen können.
Die Fahrgäste der Fly-Line Wasserfall sitzen in Sitzgurten und gleiten, am Schienensystem hängend, im gemütlichen Tempo in etwa fünfeinhalb Minuten von der Bergstation beim oberen Wasserfall zur Talstation beim unteren Wasserfall.
Das Angebot der Fly-Line steht jährlich in der Zeit von Mitte April bis etwa Mitte Oktober zur Verfügung. In den Wintermonaten ist die Fly-Line nicht geöffnet und kann nicht benutzt werden.
Der Wanderweg zu den Reiner Wasserfällen
Der klassische Wanderweg führt von der Wasserfall-Bar in Kematen (Fraktion der Gemeinde Sand in Taufers), Ortsteil Bad Winkel (Bad Winkel befindet sich nördlich von Kemanten und südöstlich von Sand in Taufers) durch die Tobelschlucht bis zur dritten Fallstufe. In Bad Winkel befindet sich bei der Wasserfall-Bar ein Parkplatz, auf dem man das Auto abstellen und von hier aus die Wanderung starten kann.
Lohnend ist aber auch, die Wanderung direkt im Zentrum von Sand in Taufers zu starten und das erste Stück zur Wasserfall-Bar ebenfalls zu Fuß zu gehen. Der Weg ist bereits im Zentrum von Sand in Taufers gut ausgeschildert.
Bei der Wasserfall-Bar nimmt man den – ebenfalls gut ausgeschilderten – Wanderweg Nr. 1. Den ersten Wasserfall erreicht man schon nach etwa 20 Minuten. Der zweite Wasserfall wird nach weiteren etwa 20 Minuten erreicht. Vom zweiten bis zum dritten Wasserfall benötigt man etwa 15 Minuten. Insgesamt benötigt man also für die Wanderung von der Wasserfall-Bar bis zum oberen Wasserfall etwa eine Stunde. Man sollte allerdings etwa die doppelte Zeit einplanen, da man ja die Wasserfälle bestaunen und die Naturgewalten auf sich wirken lassen möchte.
Für den Rückweg kann man den Hinweg in umgekehrter Reichenfolge nehmen. Man kann jedoch auch über die Brücke, die sich beim oberen Wasserfall befindet, die Flussseite wechseln und zum Gasthof Toblhof, einer beliebten Einkehrlokalität weiterlaufen.
Empfehlenswert ist noch ein Besuch bei der Burgruine, die auch Toblburg genannt wird, mit ihrer kleinen Kirche – der Franz- und Klara-Kapelle. Auf dem Weg vom dritten Wasserfall zum Gasthof Toblhof teilt sich einmal der Weg. Hier nimmt man den Weg, der rechts abzweigt und bis zur Toblburg mit dem kleinen Gotteshaus führt.