Der Diamantidi-Turm im Latemargebirge

Das Latemargebirge ist ein bekannter Gebirgszug der Dolomiten unweit der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Entlang des Latemars verläuft die Landesgrenze von Südtirol zum Trentino. Bekannt ist das Latemargebirge vor allem wegen des nahe gelegenen Karersees. In diesem See spiegeln sich eindrucksvoll die Gipfel des Latemars; dieses Bild wird auf zahlreichen Postkarten und Werbeprospekten verwendet. Der höchste Gipfel des Latemargebirges ist der Diamantidi-Turm mit einer Höhe von 2.842 Metern über dem Meeresspiegel.

Im Osten des Diamantidi-Turms befindet sich die Große Latemarscharte - die Forcella Grande – mit einer Höhe von 2.650 Metern über dem Meeresspiegel. Im Westen befindet sich die Diamantidirinne. Während der Diamantidi-Turm im Süden mit einer Steigung von etwa 90 Grad ansteigt, fällt der Berg im Norden über eine Höhe von etwa 700 Metern steil ab. Darunter erstrecken sich die Schutthalden der Rotlahn. Wie das gesamte Latemargebirge besteht auch der Diamantidi-Turm aus dem geschichteten Schlerndolomit.

Namensgeber Demeter Diamantidi

Zahlreiche Gipfel der Dolomiten wurden nach deren Erstbesteiger benannt. Anders verhält es sich beim Diamantidi-Turm. Dieser Gipfel der Dolomiten wurde erstmals durch den Augsburger Gustav Euringer – nach dem die naheliegende Euringerspitze benannt wurde – bestiegen. Gustav Euringer bestieg den Diamantidi-Turm im Jahr 1885. Ein Jahr zuvor, also im Jahr 1884 bestieg Euringer bereits die Latemarspitze mit einer Höhe von 2.800 Metern Höhe. In diesem Jahr ging er in der Annahme, dies sei die höchste Erhebung des Latemargebirges. Als er am Gipfel ankam, bemerkte er seinen Irrtum, worauf er im Folgejahr die Diamantidi-Turm bestieg.

Demeter Diamantidi bestieg den später nach ihm benannten Diamantidi-Turm am 15.07.1892. Während Euringer den Gipfel über die Südflanke erreichte, erklomm Diamantidi den Turm, der von den Bergführern Peter Krotter und Anton Dejori begleitet wurde, über die schwierige Nordflanke. Die Nordflanke gilt deshalb als schwierig, da hier eine steile und vereiste Rinne, welche sich westlich des Diamantidi-Turms befindet, überwunden werden muss. Diese Rinne befindet sich an der nördlichen Seite des Gipfels und wird oftmals als Diamantidirinne oder Diamantidikamin bezeichnet.

Bis zu dem Zeitpunkt, ab dem der höchste Gipfel des Latemargebirges Diamantidi-Turm bezeichnet wurde, wurde dieser Latemar-Hauptturm genannt.

Besteigung des Diamantidi-Turms

Den Diamantidi-Turm über die Südflanke zu besteigen, ist die leichteste Tour. Als Ausgangspunkte für diese Besteigung kommen das Reigerjoch, die Gemeinde Deutschnofen, die Gemeinde Welschnofen, der Karersee oder der Karerpass in Betracht. Von diesen Ausgangspunkten führt ein markierter Wanderweg zum Gipfel, welcher auf einer Höhe von etwa 2.700 Metern von einem Klettersteig gequert wird. Über den Klettersteig – dem Campanili del Latemar – kann der Gipfel des Diamantidi-Turms über eine als leicht geltende Klettertour über Steigspuren erreicht werden.

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