Gargazon

Die Gemeinde Gargazon im Südtiroler Burggrafenamt

Wer einen Urlaub im Südtiroler Burggrafenamt verbringen möchte, der sollte die Gemeinde Gargazon – auf Italienisch: Gargazzone – in Erwägung ziehen. Der Ort befindet sich zwischen den beiden Städten Bozen und Meran. Während Meran etwa 15 Kilometer nördlich von Gargazon liegt, befindet sich die Landeshauptstadt Bozen etwa 20 Kilometer in südöstlicher Richtung. Beide Städte sind mit dem Auto relativ schnell über die MeBo (Schnellstraße von Meran nach Bozen) zu erreichen.

Gargazon zählt knapp 1.700 Einwohner und gehört zur Ferienregion Meraner Land. Dem idyllischen Ort wurde im Jahr 2000 die Auszeichnung „Kinderfreundliche Gemeinde“ verliehen. In dem Ort spielt vor allem der Tourismus hinsichtlich der Einnahmequelle der Einwohner eine bedeutende Rolle. Vor allem im Frühjahr ist die Gegend ein beliebtes Urlaubsziel, wenn die zahlreichen Apfelbäume und Weinreben in Blüte stehen. Aber auch im Sommer und im Herbst wird Gargazon von vielen Urlaubern als Urlaubsort gewählt.

Gargazon liegt auf einer Höhe von 267 Metern über dem Meeresspiegel.

Sehenswürdigkeiten

Wenn man nach Gargazon kommt, stellt man sehr schnell fest, dass der Ort sehr sauber ist und die für diese Gegend typischen und schmucken Fassaden jeden Gast willkommen heißen. So lohnt sich auf jeden Fall ein Spaziergang durch das Ortszentrum. Der Ort hat jedoch auch einige Highlights zu bieten, welche man bei einem Aufenthalt in Gargazon auf jeden Fall intensiver betrachten sollte.

  • Gargazon
  • Gargazon Pfarrkirche
  • Gargazon Rathaus

Kurtialkirche Zum Heiligen Johannes dem Täufer

Direkt im Dorfzentrum befinden sich mit der neuen Pfarrkirche und der in unmittelbarer Nähe gelegenen Kurtialkirche gleich zwei Gotteshäuser.

Die Kurtialkirche wurde dem Heiligen Johannes dem Täufer geweiht. Bereits im Jahr 1337 wird in Gargazon von einer Kirche berichtet. Diese Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut und dient heute als Totenkapelle.

Die alte Pfarrkirche zeigt sich heute im gotischen Stil. Das Kirchtagsfest – das Johannesfest – findet jedes Jahr am 24.06. statt.

Neue Pfarrkirche

Die neue Pfarrkirche wurde dem Herz Jesu geweiht und in den Jahren 1899 bis 1902 im neuromanischen Stil errichtet. In Gargazon wurde um den Jahrhundertwechsel vom 19. in das 20. Jahrhundert deshalb ein neues Gotteshaus erbaut, weil die vorhandene Kurtialkirche zu klein wurde.

Markant für die Herz-Jesu-Kirche in Gargazon ist das auffallende Mosaikbild über der Eingangstüre. Diese zeigt Jesus Christus mit geöffneten Händen, der die Kirchenbesucher förmlich einlädt.

Auch wenn die Kirche weitestgehend im Jahr 1902 fertiggestellt war – der Kirchenturm wurde erst im Jahr 1930 fertiggestellt – fand die Weihung der Kirche viel später statt. Am 13.05.1928 wurde das Gotteshaus durch Bischof Celestin Endrici geweiht.

Die Kirche wurde aus einem grau-bräunlichen Porphyrgestein erbaut. Die Steine kommen aus einem Steinbruch in der Umgebung. Die schöne Farbgebung ermöglichte es, dass das Gotteshaus keinen Außenputz benötigt.

Der Kröllturm

Über den Kröllturm wird eher gemutmaßt als dass echte Fakten über den Turm vorhanden sind, da dessen ursprünglicher Zweck nicht genau bekannt ist. Sicher ist, dass es schon alleine aufgrund des Platzmangels in der Umgebung des Turmes keine Burg gegeben hat und der Turm damit auch nicht Teil einer Burganlage gewesen sein konnte. Man geht davon aus, dass der Kröllturm die Funktion eines Wacht- bzw. Signalturmes erfüllte. Die Einwohner von Gargazon wurden durch Kreidefeuer sicherlich gewarnt, sofern Feinde im Anmarsch waren.

Orchideenwelt

In Gargazon befindet sich die Raffeiner Orchideenwelt. Hier werden auf einer Fläche von mehr als 6.000 Quadratmetern unzählige Orchideen ausgestellt. Mehr als 500 unterschiedliche Orchideenarten sind hier zu bestaunen, wobei auf Informationstafeln, die entlang der Wege aufgestellt sind, auch fundierte Informationen zu den Orchideen gegeben werden.

Aber nicht nur die Orchideen selbst spielen in der Orchideenwelt eine besondere Rolle. Wunderschön angelegte Weiher mit Fischen und Wasserschildkröten und Bäche, Ruhezonen, welche zum Rasten einladen, und auch eine große Voliere mit Papageien (Gebirgsloris) sind einige Highlights der Orchideenwelt.

Und wer nach einer Besichtigung der Orchideenwelt noch Lust hat, kann sich im „Orchidea“ noch kulinarisch verwöhnen lassen.

Die Raffeiner Orchideenwelt befindet sich in Gargazon in der Reichstraße 26. Innerhalb des Ortes ist der Weg zur Orchideenwelt gut ausgeschildert.

Die Freizeitangebote in Gargazon

Nennenswert sind die umfangreichen Freizeitangebote, die Gargazon zu bieten hat. Schon alleine die traumhafte Gegend, in die Gargazon im Südtiroler Burggrafenamt eingebettet ist, bietet viele Freizeitmöglichkeiten.

Besonders hervorzuheben ist das Naturschwimmbad. Das Naturschwimmbad bietet neben einem Sportbecken und einem Nichtschwimmerbecken auch ein Bächlein, in dem Kleinkinder voll auf ihre Kosten kommen. Wasserpflanzen reinigen das Wasser des Naturschwimmbades – Chemie ist in diesem Bad also ein Tabu.

Eine weitere Attraktion ist ein 5.000 m² großer Spielplatz. Dieser Spielplatz brachte Gargazon im Jahr 2000 die Auszeichnung „kinderfreundliche Gemeinde“. Hier können sich die Kleinen regelrecht austoben.

Erwähnenswert sind auch ein Biotop und ein 7-stufiger Wasserfall, welcher sich im Aschlerbach befindet. Am Panoramaweg kann man ein Eisloch besichtigen – ein Loch, aus dem auch im Hochsommer immer sehr kühle Luft strömt.

Geschichte von Gargazon

Wer den Brunnen vor dem Rathaus von Gargazon aufmerksam betrachtet, der wird die Jahreszahl 1280 („Garganzon 1280“) entdecken. Dies zeigt schon, dass mit dem Ort Gargazon eine viele Jahrhunderte alte Geschichte verbunden ist.

Funde, die man in Gargazon gefunden hat, bezeugen, dass durch Gargazon bereits in römischer Zeit die Via Claudia Augusta – eine der wichtigsten Römerstraßen – führte. Von Gargazon selbst hat man erste urkundliche Nachweise, welche aus dem Jahr 1270 stammen. In der Urkunde wird der „Gargazone fluvius“ als Grenze zwischen den Grafschaften vom Vinschgau und den Grafschaften von Bozen beschrieben. Die Urkunde ist dabei eine Kopie, deren Original aus dem Jahr 1027 stammt, aber zu dieser Zeit Gargazon noch nicht nannte.

Das erste Gericht in Gargazon gab es im Jahr 1407. Im Ortsgebiet von Gargazon kam es am 03.04.1797 zu einer Schlacht. Der Tiroler Landsturm, Schützen und die reguläre österreichische Armee kämpfte gegen französische Truppen.

Eine große Gefahr ging in den Jahren 1960 und 1966 vom Aschlerbach aus. Die Wassermassen des Aschlerbaches überfluteten in der Talebene die Obstanlagen und führten zu großen Schäden.

Heute kann Gargazon als ein idyllischer Urlaubsort beschrieben werden. Hier finden Urlauber und Gäste Unterbringungsmöglichkeiten, die jedem Urlaubsbudget und Anspruch gerecht werden.