Enneberg Südtirol

Enneberg im Südtiroler Pustertal

Die Gemeinde Enneberg befindet sich innerhalb der Südtiroler Bezirksgemeinschaft Pustertal und gehört zur Ferienregion Hochabtei/Alta Badia. Mit ihren etwas mehr 3.000 Einwohnern (Stand 31.12.2016: 3.024 Einwohner) liegt Enneberg im Gadertal, einem von insgesamt fünf ladinischen Tälern des beliebten Ferienlandes Südtirol im Norden von Italien. Etwa 92 Prozent der Einwohner von Enneberg haben Ladinisch als Muttersprache.

Enneberg hat insgesamt sieben Fraktionen: St. Vigil, Hof, Pfarre, Plaiken, Montal, Plaiken, Welschellen und Zwischenwasser, wobei St. Vigil der Hauptort der Gemeinde ist.

Da es sich bei Enneberg um eine ladinische Gemeinde handelt, ist zumeist auch die ladinische Bezeichnung „Mareo“ zu lesen. Auf Italienisch wird Enneberg „Marebbe“ genannt.

Die geographische Lage

Flächenmäßig ist Enneberg mit zirka 161 Quadratkilometern die größte ladinische Gemeinde in Südtirol. Das Gemeindegebiet erstreckt sich südwestlich des Kronplatzes, wobei große Flächen unbesiedelt sind und aus Wald und Berggebieten bestehen. Hiervon liegen jedoch große Teile im Naturpark Fanes-Sennes-Prags und sind damit unter einen besonderen Naturschutz gestellt. Der Hauptort St. Vigil liegt in einer Entfernung von etwa zehn Kilometern von der Stadt Bruneck entfernt.

Die Flächen, welche besiedelt sind, befinden sich im Enneberger Tal – auch Vigiltal genannt. Bei diesem Tal handelt es sich um ein Seitental des Gadertals, das sich in südöstlicher Richtung erstreckt.

In südöstlicher Richtung erstreckt sich das Gemeindegebiet von Enneberg bis an die Grenze von Belluno.

Das Gemeindegebiet von Enneberg erstreckt sich von einer Höhe von 952 Metern bis auf eine Höhe von 3.064 Metern über dem Meeresspiegel.

St. Vigil

St. Vigil – auf Ladinisch: Al Plan de Mareo – ist mit etwa 1.280 Einwohnern der Hauptort der Gemeinde Enneberg. Der Ort liegt auf einer Höhe von 1.285 Metern über dem Meeresspiegel und liegt in einer ruhigen Lage abseits der Hauptverkehrsrouten.

Beliebt ist St. Vigil vor allem für die Ausflugsmöglichkeiten, welche sich im naheliegenden Naturpark Fanes-Sennes-Prags bieten. Spaziergänge, Wanderung und Radtouren stehen hier reichlich zur Verfügung. St. Vigil ist Fixpunkt der Transalp Challenge, was mit den insgesamt etwa 250 Kilometer langen Trails zu tun hat, welche man hier vorfindet.

Im Dorfzentrum befindet sich die Pfarrkirche von Enneberg, welche sich im barocken Stil zeigt. Besonders sollten die vom Künstler Matthäus Günther stammenden Fresken, die Bilder der Kreuzwegstationen und auch das Bild Mutter Gottes mit dem prächtigen Stuckrahmen Beachtung finden.

Aus St. Vigil stammen die Geschwister Mölgg (Manfred und Manuela Mölgg), zwei bekannte italienischer Skirennläufer aus Südtirol, welche auch der italienischen Skinationalmannschaft angehören.

Ebenfalls stammt aus St. Vigil in Enneberg Katharina Lanz, eine Tiroler Freiheitskämpferin. Bekannt wurde sie vor allem für ihren Kampf gegen die Truppen der napoleonischen Armee – den Kampf führte sie mit einer Heugabel. Eine Statue von Katharina Lanz – der „Jeanne d’Arc Tirols“ – ist in der Nähe des Dorfplatzes zu finden.

Enneberg Pfarre

Pfarre – auf Ladinisch: La Pli de Mareo – ist eine Fraktion der Gemeinde Enneberg, die südwestlich des Kronplatzes liegt. Geprägt wird der Ort durch den alten historischen Ortskern und die vielen Bauernhöfe. Diese sind auch der Grund dafür, dass Enneberg Pfarre durch die Landwirtschaft geprägt wird. Auffallend ist, dass die Einwohner großen Wert auf die Erhaltung der historischen Bausubstanz legen, da sich die Häuser und Höfe in einem guten und gepflegten Zustand zeigen.

Die Kirche von Enneberg Pfarre ist der Heiligen Mutter Gottes geweiht und ein beliebter Wallfahrtsort. Urkundlich wurde die Kirche bereits im Jahr 1347 als „Pfarrkirche der Heiligen Maria von Enneberg“ erwähnt. Schon im Jahr 1214 hatte Enneberg einen ständigen Seelsorger. Heute zeigt sich die Kirche im Barockstil. Wer die Kirche besichtigt, sollte vor allem den holzgeschnitzte Hochaltar beachten, der aus dem Jahr 1636 – dem Jahr der Pest – stammt.

Über die Miara Kabinenbahn ist Pfarre mit dem Skigebiet Kronplatz verbunden.

Zwischenwasser

Zwischenwasser – auf Ladinisch: Longega – liegt am Zusammenfluss des Gader Baches und des Vigiler Baches, was der Enneberger Fraktion auch ihren Namen eingebracht hat. Als Ortschaft „zwischen den Gewässern“ erreicht man auf dem Weg nach Hochabtei zunächst Zwischenwasser.

Was den Tourismus anbelangt, hat Zwischenwasser wenig zu bieten. Prägend für den Ort sind vor allem die umliegenden Dolomiten, die das Panorama von Zwischenwasser bilden.

In Zwischenwasser befindet sich mit der Lourdeskapelle ein kleines, sehenswertes Gotteshaus.

Welschellen

Die Fraktion Welschellen – auf Ladinisch: Rina – liegt am Fuße des Peitlerkofels, des Col dla Vedla und des Würzjochs. Die Ortschaft erstreckt des an den Hängen des Col dla Vedla; daher kann Welschellen als typisches Bergdorf bezeichnet werden, dessen Ortsmitte die Kirche – die Kirche Peter und Paul – darstellt.

Erst in den 1920er Jahren wurde – das bis dahin selbstständige – Welschellen an die Gemeinde Enneberg angeschlossen.

Die Geschichte von Enneberg

Die Besiedlung des Gemeindegebietes von Enneberg reicht weit in die Vergangenheit zurück.

Über einen langen Zeitraum war der zentrale Gerichtsort des Klosters Sonnenburg in Enneberg angesiedelt.

Enneberg war bis zum Ersten Weltkriegs Teil des Bezirks Bruneck. Das Bezirksgericht war in St. Vigil, dem Hauptort der Gemeinde Enneberg. Das Gerichtshaus in St. Vigil, ein ländliches Wohnhaus ist noch heute vorhanden und auch in einem sehr guten Erhaltungszustand.

Weitere ladinische Gemeinden im Gadertal

Insgesamt hat das Gadertal in Südtirol fünf ladinische Gemeinden. Neben Enneberg sind dies die Gemeinden Abtei, Corvara, St. Martin in Thurn und Wengen.

Bildnachweis: © Alessandro D'Ambrosio

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