Schloss Runkelstein, das Juwel unter den Südtiroler Schlössern
Eine Begegnung mit dem Mittelalter erwartet die Gäste bei einem Besuch auf Schloss Runkelstein, das im Herzen des als Burgenland bekannten Südtirols liegt. Majestätisch liegt das Schloss auf einem Felsen in der Nähe von Bozen und bietet einen idyllischen Blick auf den Fluss Talfer sowie die Umgebung. Errichtet wurde Schloss Runkelstein, das als Höhenburg charakterisiert wird, um das Jahr 1237. Heute ist das Schloss seit mehr als 115 Jahren im Besitz der Gemeinde Bozen. Doch bis es zur Übergabe an die Gemeinde kam, hat das Schloss eine turbulente Zeit mitgemacht.
Ausblick auf die Geschichte des Schlosses
Knapp 40 Jahre nach einer Belagerung hatte die Burg schwere Schäden erlitten und somit nahm der Verfall der Burg seinen Anfang. Doch so wirklich lange sollte der Verfall nicht anhalten, da bereits nur wenige Jahrzehnte später die Burg das erste Mal instand gesetzt wurde. Im vorletzten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts begann der Umbau und auch die Ausmalung ließ nicht lange auf sich warten. Nur wenige Zeit später wurde der Bau der Burg um eine Kapelle ergänzt.
Auch in den kommenden Jahrzehnten blieb Schloss Runkelstein vor Zerstörungen nicht verschont, wie sich das beispielsweise im Jahr 1520 zeigen sollte. Schießpulver richtete zu diesem Zeitpunkt im südlichen Bereich des Geländes der Burg erhebliche Schäden an. Jedoch war ein Teil der Schäden etwas mehr als ein Jahrzehnt später bereits behoben. Es sollte schon bald in den nächsten Jahrzehnten ein weiterer Umbau folgen.
Fast ein Jahrhundert später fielen Teile der Burg einem Brand zum Opfer. Das Interesse, die daraus entstandenen Schäden zu beheben, war offenbar nicht mehr vorhanden. So war dem Verfall ein zweites Mal die Tür geöffnet worden. Im 19. Jahrhundert wendete sich durch die Schenkung an Franz Joseph von Habsburg das Blatt, so dass das Schloss im vorletzten Jahrzehnt instand gesetzt wurde. Kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts erhielt dann die Gemeinde diese besondere Sehenswürdigkeit geschenkt.
Bedeutung der Fresken
Ein großer Schatz des Schlosses sind die zahlreichen Fresken, die besichtigt werden können. Die Kunstwerke haben die Geschichte des Schlosses über die Jahrhunderte hinweg begleitet. Zum ersten Mal gewannen die Fresken gegen Ende des 14. Jahrhunderts erheblich an Bedeutung. Mit der Anschaffung der Fresken wollten sich die damaligen Burgherren als dem Adel gleichwertig darstellen. Diese Werke gelten heute als die umfangreichste Sammlung gut erhaltener Fresken, da diese während der Jahrhunderte regelmäßig in ihrer Gestaltung überarbeitet. Unter diesen Fresken, die noch heute besichtigt werden können, befindet sich beispielsweise die Geschichte von Tristan und Isolde.
Heutige Zeit
Schloss Runkelstein, das heute zur Stiftung Bozner Schlösser gehört, hat über die vielen Jahrzehnte den Charme des Mittelalters nicht verloren. Davon und von vielen gut erhaltenen Andenken an das Mittelalter können sich Gäste während ihres Aufenthaltes überzeugen. Darunter befindet sich beispielsweise das Gästebuch von Schloss Runkelstein, in das sich einst König Ludwig I. von Bayern eingetragen hatte. Bedeutungsvoll war diese Eintragung insbesondere deshalb, da es die erste Eintragung überhaupt in dem Buch war.
Ein weiterer Anziehungspunkt des Schlosses sind die faszinierenden Ausstellungen. Diese werden regelmäßig mit wechselnden und interessanten Themen, wie zum Beispiel dem Leben der Ritter, veranstaltet. Hier werden die Besucher sicherlich noch viele Überraschungen erwarten.