Die Burg Reifenstein
In der Gemeinde Freienfeld im Südtiroler Wipptal befindet sich die Burg Reifenstein. Mit der Burg, die auf einem Burghügel südwestlich von Sterzing erbaut wurde, ist bereits eine sehr lange Geschichte verbunden. Da die Burg bzw. Burganlage in ihrer Historie weder erobert noch zerstört wurde, zählt diese heute zu den am besten erhaltenen Burgen von ganz Südtirol.
Der Beginn der Burg Reifenstein – auf Italienisch „Castel Tasso“ – geht mindestens auf den Anfang des 12. Jahrhunderts zurück. Zur Burg Reifenstein gehören der Brunnenhof, eine Ringmauer, ein Vorhof, ein Palas unter anderem mit einer gotischen Stube (Grüner Saal mit Ornamentmalereien), der Bergfried und ein Wohnturm.
Die Geschichte von Burg Reifenstein
Zur Erbauungszeit der Burg Reifenstein wurde ein großer viereckiger Turm mit einer Ringmauer, die den Turm umgibt, erbaut. Ebenfalls wurde der Zugang zum Haupthof der Burganlage mittels einer Vorburg beschützt.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus der Zeit um das Jahr 1100. Im Jahr 1110 wurde die Burg als Lehen der bayrischen Grafen Lechsgmünd genannt. Diesen Grafen ist auch der heutige Name der Burg Reifenstein zu verdanken.
Im Jahr 1405 ging die Burg an die Herren von Säben Reifenstein. Nachdem diese ausgestorben sind, wohnte Herzog Sigismund (Herzog Siegmund von Tirol) auf der Burg Reifenstein, der sie im Jahr 1470 an den Deutschen Ritterorden verkauft hat. Der Deutsche Ritterorden war bis zu seiner Auflösung im Jahr 1813 Eigentümer der Burg Reifenstein. Während der Zeit, in der dem Deutsche Ritterorden die Burg gehörte, kam es noch zu baulichen Änderungen. So wurde die Burg in dieser Zeit weiter ausgebaut und militärisch verstärkt. Es kam unter anderem zum Bau eines Palas.
Der Palas enthält eine Burgküche, eine mit spätgotischem Getäfel ausgestattete Stube und den „Grünen Saal“, welcher für die Wandmalereien und einem geschnitzten Kapellengitter bekannt ist. Zudem „beherbergt“ der Palas eine Badestube und hölzerne, mittelalterliche Schlafverschläge.
Im Jahr 1813 ging die Burg Reifenstein vom Deutschen Ritterorden an die gräfliche Innsbrucker Linie des Hauses Thurn und Taxis über. Diese erhielt die Burg als Abfindung vom Königreich Bayern für ein Postregal, welches in einigen Landesteilen in deren Besitz war.
Heute befindet sich die Burg Reifenstein weiterhin im Besitz von Thurn und Taxis.
Kapelle St. Zeno
Auf dem Burghügel von Burg Reifenstein wurde eine Kapelle erbaut, welche erstmals um das Jahr 1330 erwähnt wurde. Die Kirche St. Zeno wurde, so wie sie sich heute zeigt, im Jahr 1660 umgebaut.
Auf dem Burghügel wurden bajuwarische Baumsärge gefunden, welche aus dem 4. bis 8. Jahrhundert nach Christus stammen.
Besichtigung der Burg Reifenstein
Wer die Burg Reifenstein besichtigen möchte, der kann dies jährlich von April bis Oktober tun, wobei hierfür Führungen durchgeführt werden (die Burg kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden). Insgesamt stehen zehn Räume zur Besichtigung zur Verfügung.
Die Führungen finden jeweils von Sonntag bis Freitag statt. Samstags ist die Burg Reifenstein für Besichtigungen geschlossen.