Vierschach im Südtiroler Hochpustertal
Fährt man von Innichen im Südtiroler Hochpustertal in östliche Richtung weiter, kommt man – nur wenige Kilometer vor der Staatsgrenze nach Österreich – direkt durch Vierschach. Dieser Ort gehört zur Gemeinde Innichen und ist als Urlaubsort aufgrund seines breiten Angebotes an Unterkünften weit über die Grenzen Südtirols hinaus bekannt.
Vierschach hat etwa 400 Einwohner und wird auf Italienisch „Vesciaco“ bezeichnet. Harmonisch liegt der Ort inmitten der grünen Wiesen und dem herrlichen Panorama, welches die Sextener Dolomiten bilden. Der Helm, der Hausberg von Vierschach, aber auch die Schusterspitze und der Gsellknoten (oder: der Schuster und sein Geselle, wie die Einheimischen hier sagen) sind von dem Ort hervorragend zu sehen und prägen das Panorama maßgeblich mit.
Nicht nur das breite Angebot an Unterkünften macht Vierschach zu einem beliebten Urlaubsort. Auch die schnelle Erreichbarkeit der Ausflugsziele in die Sextener Dolomiten und die bekannten Orte wie Innichen, Toblach und Sexten beeinflussen die Entscheidung der Urlauber, Vierschach als Urlaubsort im Hochpustertal zu wählen, äußerst positiv.
Der Kirchhügel und die Pfarrkirche
Im südlichen Teil von Vierschach erhebt sich der Kirchhügel, welcher schon aus der Ferne sichtbar ist. Auf diesem Kirchhügel befindet sich die Pfarrkirche zur Heiligen Magdalena. Insgesamt gibt der Kirchhügel mit der hübschen Pfarrkirche und mit dem durch die Dolomiten gebildeten Panorama ein hervorragendes Bild ab, weshalb viele davon sprechen, dass es sich bei dem Kirchhügel um einen der schönsten des gesamten Landes handelt.
Der Kirchbühel, wie der Kirchberg bezeichnet wird, soll bereits als Kultstätte in vorchristlicher Zeit genutzt worden sein. Daher betritt man, wenn man auf den Kirchbühel kommt, durchaus historisches Gelände. Doch nicht nur deshalb sollte man der Kirche einen Besuch abstatten. Bei der Kirche selbst handelt es sich um ein Juwel der Tiroler Gotik, wie auch ein Schild am Eingang zur Kirche den Besuchern erläutert. Direkt vor der Pfarrkirche befindet sich der Friedhof von Vierschach.
Die Anfänge der Pfarrkirche reichen bis in das Jahr 1212 zurück. In diesem Jahr wurde eine Kapelle in Form eines rechteckigen Saalbaus erbaut. Die Apsis wurde am östlichen Ende dieser Kapelle angebaut. Die Gotisierung des Gotteshauses begann im Jahr 1470. In diesem Zuge wurde das Langhaus und die Apsis erhöht. Verantwortlich für die Gotisierung war Andrä Fitaler, ein aus Innichen stammende Baumeister.
Im Jahr 1480 wurde die Kirche neu eingeweiht. Etwa um das Jahr 1500 folgte der Bau der Friedhofskapelle.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde ein weiterer Umbau an der Kirche vorgenommen. Das Langhaus wurde im Jahr 1910 um ein Gewölbejoch verlängert.
Bei genauerem Betrachten des Gotteshauses kann man noch heute die frühgotische Vergangenheit der Kirche feststellen. Die Freskenmalerei stammt aus der Zeit um den Jahrhundertwechsel vom 13. in das 14. Jahrhundert. An den Vierpässen (Ornamenten) sind Bilder des auferstandenen Jesus Christus, aber auch unter anderem der Namensgeberin, der Heiligen Magdalena, und Evangelistensymbole zu sehen.
Die Musikkapelle von Vierschach
Dass Südtirol musikalisch ist, ist relativ bekannt. Und so hat auch Vierschach eine eigene Musikkapelle. Das Gründungsjahr der Musikkapelle Vierschach war im Jahr 1921. Über diese lange Zeit hinweg konnte die Musikkapelle aktiv bleiben. Beachtet man, dass während der Zeit des Faschismus, während der deutsche Vereine verboten wurden, die Kapelle weiterhin bestehen konnte und auch heute noch besteht, ist dies Wert, gesondert erwähnt zu werden.
Die Musikkapelle hat mehr als 40 Mitglieder. Setzt man diese Zahl zur Zahl der Einwohner von Vierschach ins Verhältnis, sind etwa zehn Prozent der Einheimischen in „ihrer“ Musikkapelle aktiv.
Innichen und das Hochpustertal
Neben der Fraktion Vierschach gehören noch die Fraktionen Innichberg und Winnebach zur Gemeinde Innichen. Insgesamt zählt die Gemeinde Innichen mit ihren drei Fraktionen etwa 3.150 Einwohner. Bis zum Jahr 1929 waren die Fraktionen eigenständige Gemeinden und wurden in diesem Jahr zur Gemeinde Innichen zusammengeschlossen.
Innichen selbst ist ein Hauptort des Südtiroler Hochpustertals und zugleich ein absoluter Vorzeigeort. Das Zentrum von Innichen hat einen stadtähnlichen Charakter, in dem Besucher und Urlauber beste Voraussetzungen vorfinden. Die Fassaden sind besonders schön gestaltet und die zahlreichen Cafés und Restaurants laden die Gäste herzlich ein.