Burgeis im Vinschgau

Burgeis im Vinschgau

Wer einen historisch gewachsenen Ort im Südtiroler Vinschgau mit herrlichen Häusern, deren Fassaden reichlich mit Fresken bemalt sind, Erkern, alten Portalen und Freitreppen sehen möchte, dem wird ein Besuch des Ortes Burgeis empfohlen. Und wer Burgeis besucht, hat zugleich die Gelegenheit Europas höchst gelegenes Benediktinerkloster anzusehen; dieses liegt nämlich ebenfalls in Burgeis.

Burgeis liegt auf einer Höhe von 1.216 Metern über dem Meeresspiegel am Fuße des Watzles und ist eine Fraktion der Marktgemeinde Mals. Der italienische Name von Burgeis lautet „Burgusio“.

Geschichte von Burgeis

Dass heute über die Geschichte von Burgeis viel bekannt ist, verdankt man vor allem dem Benediktinerpater Goswin, der viel über den Ort aufgeschrieben hatte. Goswin lebte in der Zeit von 1320 bis 1395. Die Chronik des Benediktinerpaters gibt vor allem über das Burgeis des 12. Jahrhunderts Aufschluss. Damals bestand der Ort nur aus wenigen Höfen, die über das Gebiet verstreut errichtet wurden. Die Höfe hatten damals die Pflicht, Abgaben an die Klöster Marienberg und Mustair und an den Bischof von Chur zu entrichten.

Dass der Benediktinerpater über den Burgeis im 12. Jahrhundert berichtet, zeigt, auf welche lange Geschichte der Ort zurückblicken kann. Erstmals wurde Burgeis im Jahr 1160 urkundlich erwähnt.

Der Name „Burgeis“ geht aller Wahrscheinlichkeit nach auf eine Römerfestung zurück, die in diesem Ort erbaut wurde. Sinn und Zweck der Römerfestung war, die „Via Claudia Augusta“ zu schützen, die durch Burgeis verlief.

Sehenswürdigkeiten von Burgeis

Ein Besuch der Malser Fraktion lohnt sich nicht nur, um hier Urlaub zu machen. Burgeis hat einige Sehenswürdigkeiten, die man sich ansehen sollte, wenn man sich im Hochvinschgau aufhält.

Kloster Marienberg

Das Kloster Marienberg ist mit Sicherheit die interessanteste Sehenswürdigkeit von Burgeis. Da das Kloster auf einer Höhe von 1.340 Metern über dem Meeresspiegel liegt, ist das Kloster Marienberg das in Europa höchst gelegene Kloster. Der auffällig, weiß getünchte Bau lädt die Besucher schon von weitem zu einer Besichtigung ein.

Gegründet wurde das Kloster Marienberg von den Edlen von Tarasp. Sehenswert vom Kloster Marienberg sind in erster Linie die Barockkirche und die romanische Krypta. Sowohl die Barockkirche als auch die Krypta zählen zu den schönsten Kunstdenkmälern, welche der Vinschgau zu bieten hat.

Museum Marienberg

Wer sich eingehender mit dem Klosteralltag beschäftigen möchte, der kann dies im direkt beim Kloster Marienberg befindlichen Museum Marienberg tun. „Ora et labora“, das ist der Leitsatz, welcher übersetzt „bete und arbeite“ bedeutet, unter den das Museum  seine Ausstellung gestellt hat. So können die Besucher und Interessierten im Museum Marienberg erfahren, wie die Abläufe des Klosteralltags waren, welche historischen Ereignisse sich hier ereignet haben und wie die romanischen Krypta-Fresken spirituell gedeutet werden.

Kirchlein Sankt Stefan

Ebenfalls in der Nähe des Klosters Marienberg befindet sich ein Kirchlein, welches dem Sankt Stefan geweiht wurde. Das Kirchlein St. Stefan wurde bereits im 5. Jahrhundert erbaut. Allerdings ist die Kirche nicht mehr in dem Zustand, wie sie erstmals erbaut wurde. Man nimmt an, dass das Kirchlein St. Stefan sein heutiges Aussehen erst im 9. oder 10. Jahrhundert erhalten hat.

Wer sich das Kirchlein ansieht, sollte vor allem den Malereien an der Rückwand des Chores besondere Aufmerksamkeit schenken. Zwar sind diese teilweise durch den Altar verdeckt, doch hier ist der Heilige Stefanus, der Heilige Laurentius und die Marienkrönung zu sehen. Die Wandmalereien wurden im Jahr 1498 gefertigt.

Pfarrkirche Mariä Empfängnis

Die Kirche, welche sich direkt im Ortszentrum von Burgeis befindet, ist die Pfarrkirche Mariä Empfängnis. Bekannt ist vor allem die in der Kirche befindliche „Prati-Orgel“. Diese Orgel hat ihren Namen von dessen Erbauer, Carlo Prati, erhalten. Die Prati-Orgel befindet sich seit dem Jahr 1807 in der Pfarrkirche Mariä Empfängnis, nachdem Burgeis diese ersteigert hat.

Fürstenburg Burgeis

Sehenswert ist auch die Fürstenburg Burgeis, die die Bischöfe von Chur als Fluchtresidenz genutzt hatten. Die Fürstenburg wurde in den Jahren von 1272 bis 1282 erbaut.

Heute ist in der Fürstenburg Burgeis die Landwirtschaftsschule untergebracht.

Der Urlaubsort Burgeis

Burgeis genießt heute vor allem bei Urlaubern einen guten Ruf, die hier ihre schönste Zeit des Jahres verbringen möchten und immer wieder gerne hierher kommen. Allein die Lage im Obervinschgau von Südtirol macht den Ort attraktiv und ist dafür mitverantwortlich, dass der Tourismus hier floriert. Vor allem im Winter kann Burgeis zahlreiche Winterurlauber begrüßen, die nicht nur die Vorzüge und schnelle Erreichbarkeit des Wintersportgebietes Watles zu schätzen wissen.