Schloss Sonnenburg im Pustertal, Südtirol
Wer sich einmal in der Umgebung von Bruneck im Südtiroler Pustertal aufhält, dem wird ein Besuch des Schlosses Sonnenburg empfohlen. In der Gegend von Sankt Lorenzen und Bruneck ist das Schloss Sonnenburg zu finden, welches auf eine bewegte und abwechslungsreiche Geschichte zurückblickt. Denn Sonnenburg war nicht nur ein Schloss und eine Burg, sondern diente in der Vergangenheit auch einmal als Kloster, als Armenwohnheim und Militärkrankenhaus. Heute ist das Schloss Sonnenburg ein Hotel, welches Gäste stets willkommen heißt.
Die Geschichte von Schloss Sonnenburg
Wann genau das Schloss Sonnenburg erbaut wurde, kann nicht konkret bestimmt werden. Allerdings zeugen noch einige romanische Fenster, welche der Bau vorzuweisen hat, auf ein sehr hohes Alter. Daher geht man davon aus, dass die Geschichte des Schlosses Sonnenburg bereits Anfang des 11. Jahrhunderts begann.
Als erster Besitzer des Schlosses gelten die Gaugrafen von Lurn und Pustertal. Nach dem Tod von Graf Otwin und dem Tod des Mannes seiner Schwester, welcher den Namen „Aribo von Sonnenburg hatte, ging das Schloss „Suanapurc“ – wie es damals genannt wurde – an den Grafen Volkold über. Dieser machte sich jedoch aus dem weltlichen Besitz rein gar nichts und verschenkte es an den Benediktinerorden, damit hier ein Damenstift errichtet werden konnte. Graf Volkold lebte, nachdem er das Schloss verschenkt hatte, danach als Einsiedler.
Wichburg, die Tochter von Aribo, wurde die erste Äbtissin in dem neu gegründeten Damenstift. Über den extrem langen Zeitraum von fast acht Jahrhunderten waren die Benediktinerinnen von Sonnenburg die Grundherren des Gadertaler Gebietes, bis im Jahr 1785 Kaiser Joseph II. die Grundherrschaft aufgehoben hatte.
In der Zeit von 1797 bis 1813, also während der Tiroler Freiheitskämpfe, wurde im Schloss Sonnenburg ein Militärhospital und in der Folgezeit ein Altenwohnheim errichtet.
Sonnenburg heute
Heute ist das Schloss Sonnenburg ein renommiertes Hotel. Dass ein Hotel in einem Schloss untergebracht ist, ist auch für Südtirol – in dem Land sind etwa 350 Burgen und Schlösser zu finden – etwas ganz besonderes. Und so können die Gäste auf Schloss Sonnenburg die Gelegenheit wahrnehmen, in einer historischen Festung beherbergt zu werden.
Die hellen, lichtdurchfluteten Räume und das alte Gemäuer geben dem heutigen Hotel Sonnenburg seinen besonderen Charakter. Der einstige Burginnenhof lädt heute die Hotelgäste zu einen ganz besonderen Ort ein, an dem man sich vor allem in den Sommermonaten, wenn dieser mit reichlich blühenden Blumen bepflanzt ist, ganz besonders erholen kann. Sehenswert ist jedoch auch die Südseite der Ringmauer. Hier wurden die damaligen Apothekergärten der Äbtissinnen wieder in ihre ursprüngliche Form gebracht.
Erwähnenswert ist, dass unter dem Schloss die Pustertaler Staatsstraße durchführen wird. Der notwendige Tunnel wurde am 25. Mai 2010 erfolgreich durchstochen. Die Arbeiten, zu denen Fachleute und Spezialisten hinzugezogen wurden, erwiesen sich als besonders schwierig. Dabei wurde absolute Priorität darauf gelegt, dass die historische Sonnenburg unbeschadet blieb (s. auch: Tunneldurchstich Sonnenburg erfolgreich).